Bauen oder nicht? Bevor man das Projekt angeht, gibt es viele Fragen zu klären. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Häuslebauer in spe haben in Ludwigsburg bisher eine kostenlose Bauvorberatung bekommen. Künftig gibt’s noch eine Viertelstunde kostenfrei – dann werden Gebühren fällig.

Guter Service kostet, sonst ist er nichts wert.“ So wie Florian Sorg von den Grünen sieht das auch der Rest des Ludwigsburger Bauauschusses – und stimmte zu, dass sich das Bürgerbüro Bauen des Rathauses für seine Beratungsleistungen künftig besser entlohnen lassen will. Das Büro, das Menschen vor Beginn des baurechtlichen Verfahrens berät und hilft, die nötigen Grundlagen und Formalitäten für ein vollständiges, genehmigungsfähiges Baugesuch zusammenzutragen. Die allgemeine erste Bauberatung ist bisher gebührenfrei, zahlen müssen die Bürger bislang nur Gebühren für Akteneinsicht oder Auszüge aus Bebauungsplänen – und natürlich dann, wenn formelle Verfahren wie Bauvoranfragen, Baugenehmigungs- oder Kenntnisgabeverfahren anstehen, für die es feste Sätze gibt.

„Wir werden nicht mit der Stoppuhr dastehen“

„Die Erstberatung bleibt auch kostenlos“, erklärte Peter Fazekas, Leiter des Bürgerbüros. Es brauche aber einen Zwischenschritt für den Fall, „wenn wir feststellen, dass der Aufwand in keinem Verhältnis mehr steht oder das kostenlose Angebot ausgenutzt wird“. Der Beratungsaufwand sei mittlerweile oft enorm. Nach einer weiterhin gebührenfreien Beratung von einer Viertelstunde – „bei der wir aber nicht mit der Stoppuhr dastehen werden“, so Fazekas – , werden deshalb zukünftig bei einer „Bauberatung plus“ pro weitere halbe Stunde 35,50 Euro für vertiefte Beratung fällig. Oder aber 101 Euro für ein „Servicepaket Grundlagenermittlung“. Dieses „Paket“ liefert dann eine Checkliste mit grundstücksbezogenen Informationen, etwa zu Themen wie Naturschutz, Altlasten, Denkmalschutz oder Vorkaufssatzung. Außerdem gehören Grundbuchauszug, Baulastenauskunft und Akteneinsicht, ein Auszug aus dem Bebauungsplan und Hinweise auf eventuell lauernde Probleme dazu.

„Das sind im Vergleich immer noch keine überhöhten, sondern sehr günstige Sätze“, so Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. „Wir wollen den Bürgern nicht mehr zumuten, als gerechtfertigt ist, uns aber auch nicht unter Wert verkaufen.“