Der Fußweg am Scheef-Kreuz an der Wolfgangstraße zur Ruitlenstraße soll nach Angaben des Bezirksvorstehers Ralf Bohlmann erneuert werden. Foto: Peter Harrer (z)

Beim Scheef-Kreuz an der Wolfgangstraße soll der Fußgängerweg saniert werden. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat dazu Mittel angemeldet.

Hofen - Oberhalb der St. Barbara-Kirche verläuft die Wolfgangstraße. Dort steht das so genannte Scheef-Kreuz unübersehbar an einem Treppenaufgang. Dieser Aufgang führt zu einem Weg empor, der in die Hahnweilerstraße und dann weiter oben in die Ruitlenstraße mündet. Vor etlichen Jahren gab es bereits Pläne des Garten-, Friedhofs- und Forstamts (GFF), diesen Wegabschnitt zu sanieren. Dies wurde damals auch im Bezirksbeirat Mühlhausen angekündigt.

Dann gab es jahrelang keine Informationen von der Stadtverwaltung, wie es weitergeht. Die Wegesanierung war damals im Zuge der verbesserten Verbindung vom Neckar hoch Richtung Neugereut geplant, als die Burgruine auch im unteren Bereich der Mauer geöffnet und ein Fußweg gebaut wurde. Damit gab es erstmals vom Neckarufer und -radweg eine direkte, fußläufige Verbindung zur Burgruine, zur St. Barbara-Kirche und in den Ort.

Nun kommt Bewegung in die Sanierungspläne: Wie Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann erklärte, habe das Garten-, Friedhofs- und Forstamt jetzt Mittel angemeldet, um den Weg samt Grünfläche zu erneuern. Auch hat Bohlmann sich nach einem Hinweis des Hofeners Peter Harrer gekümmert, was den Treppenaufgang am Scheef-Kreuz betrifft, dass dieser gereinigt wird. „Das Tiefbauamt ist angefragt, ob es die Mauer reinigen kann“, so Bohlmann kürzlich. Nicht nur, dass in diesem Jahr Hofen sein 900-jähriges Ortsjubiläum feiert. Das Scheef-Kreuz an dieser Stelle hat ebenfalls seine eigene Geschichte. Ursprünglich war es aus Sandstein. Wo es zuvor stand, weiß Harrer ebenfalls. Das hat er in dem historischen Bericht gefunden: In seinem 1974 erschienenen Büchlein „Festbuch zur 450-Jahrfeier der Pfarrei St. Barbara“ ist bei Pfarrer Johannes Barth nachzulesen, dass besagtes Feldkreuz im Jahr 1775 am Hofener Ortseingang bei der Straßenmündung der Oeffingerstraße in die Hartwaldstraße an der Stelle des heutigen Hinweissteines aufgestellt wurde. Dieses Feldkreuz wurde im Jahre 1885 weiter Richtung Ortsmitte an die heute noch aktuelle Stelle versetzt. Infolge der unterirdischen Erdarbeiten beim Ausbau des darunter verlaufenden Abwasserkanals war besagtes Steinkreuz baufällig geworden und musste im Jahr 1973 abgetragen werden, erklärt Harrer. An dieser Stelle wurde dann das gusseiserne Kreuz errichtet, welches bis dahin auf dem First über der Hauptfassade der St. Barbara Kirche gethront hatte. Die Wallfahrtskirche wurde bekanntermaßen in den Jahren 1783/84 erbaut. Ein Großteil der Einrichtung kam im Jahr 1810 aus dem fünf Jahre zuvor aufgelösten Oeffinger Franziskanerkloster nach Hofen. Seit 1954 werden Wallfahrten zur Stuttgarter Madonna, welche vom letzten katholischen Pfarrer Paul Korner der Stuttgarter Stiftskirche 1535 nach Hofen gebracht wurde, veranstaltet. Bischof Carl Josef Leibrecht hat es beeinflusst, dass die Kirche Wallfahrtskirche wurde, so Harrer.