Will Cherry verlässt sauer das Spielfeld. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Ludwigsburgs Basketballer haben auch das dritte Spiel gegen Bonn verloren und sind raus aus den Play-offs. Doch hinterher gab es Redebedarf.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben am Samstagabend im dritten Halbfinalspiel um die Basketball-Meisterschaft alles gegeben – und am Ende gegen die Telekom Baskets Bonn doch den Kürzeren gezogen. Die von nahezu 500 Fans begleiteten Gäste feierten ein 82:73 (36:35) und holten sich damit den nötigen dritten Sieg, um ins Finale einzuziehen, in dem sie auf den Favoritenschreck ratiopharm Ulm treffen.

„Die ganze Serie war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben zusammengehalten und das gezeigt, was uns die ganze Saison ausgemacht hat“, sagte Bonns Center Michael Kessens. Das ist noch vornehm ausgedrückt. Die Partie am Samstag in der mit 4000 Zuschauern ausverkauften MHP-Arena war zwar „nicht der schönste Basketball“, wie es Bonns Trainer Tuomas Iisalo ausdrückte, dafür an Intensität kaum mehr zu überbieten. Wobei die Ludwigsburger auch ein wenig mit den Schiedsrichtern haderten. Trainer Josh King: „Ich sage nicht, dass wir wegen ihnen verloren haben, aber ich habe einige Entscheidungen nicht verstanden.“ I n erster Linie ging es um zwei unsportliche Fouls von Will Cherry kurz vor Ende des dritten Viertels, was die Disqualifikation nach sich zog – und das von dem bis dahin besten Spieler der Riesen (17 Punkte). Ihm folgte im letzten Viertel noch Prentiss Hubb (18 Punkte) mit einem disqualifizierenden Foul wegen Beinstellens. Zuvor konnte schon Kapitän Yorman Polas Bartolo wegen Wadenproblemen nicht mehr eingesetzt werden.

Anders als bei den ersten beiden Duellen, die jeweils recht klar an den Hauptrundensieger gingen, spielten die Riesen von Beginn an gut, ließen Bonn nicht wegziehen und gingen ihrerseits häufiger in Führung. Zur Pause lag Bonn hauchdünn 36:35 vorne. Angeführt von TJ Shorts (20 Punkte), der allerdings erst spät auf Touren kam, brachte Bonn den knappen Vorsprung ins Ziel, es war der 18. Pflichtspielsieg nacheinander für sein Team. Der Meistertitel wäre sowohl für Bonn, als auch für die Ulmer eine Premiere. Das Finale wird von Freitag an (20.15 Uhr) ebenfalls im Best-of-five-Modus ausgetragen. Trainer Iisalo warnt schon mal: „Ulm hat Berlin und München ausgeschaltet, das sagt alles über deren Qualität.“