Jonah Radebaugh setzt sich durch. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Zwischen drei Spielen in der Champions League haben Ludwigsburgs Basketballer am Samstag mit dem 95:76 gegen Bamberg ihre Play-off-Ambitionen unterstrichen.

Die Angst ging um bei den MHP Riesen Ludwigsburg. Und das nach einem 95:76-Sieg gegen Brose Bamberg in der Basketball-Bundesliga? Nein, davor. Weil einige Spieler im Anschluss an die Partie in Dijon am Mittwoch über Fieber klagten, begannen am Samstag schon um 7 Uhr morgens die Corona-Abstriche. Trotz negativer PCR-Tests fehlten am Abend gleich vier Akteure: James Woodard, Jonathan Bähre und Lukas Herzog sowie Tremmell Darden, der allerdings wegen muskulärer Probleme. Trainer John Patrick: „Besonders nach diesen Begleiterscheinungen bin ich sehr stolz auf die Mannschaft“.

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Die nahm in den 40 Minuten gegen den Ex-Meister 23 Würfe mehr; da ließ es sich verschmerzen, dass die Bamberger das Distanz-Duell klar gewannen (61 zu 22 Prozent). „Wenn wir so viel mehr Ballbesitz haben, ist das für mich als Trainer kein Problem“, sagte Patrick, dessen Team auch das Rebounduell für sich entschied (42 zu 25). Dabei machte sich positiv bemerkbar, dass Jordan Hulls nach seinem noch durchwachsenen Comeback in Dijon wieder knapp 30 Minuten auf dem Parkett stand und 13 Punkte beisteuerte. Übertroffen wurde er von Rawle Alkins (14), Tekele Cotton (19) sowie Justin Simon (23.). Besonders gefeiert wurde am Ende aber Luis Nonfon, der just an seinem 18. Geburtstag zu seiner Bundesligapremiere kam und ein Extralob vom Trainer erhielt: „Der ist so bescheiden, der weiß gar nicht wie gut er ist.“ So oder so musste Gäste-Coach Oren Amiel zugeben: „Das war ein harter Abend für uns, unsere Fans hatten eine bessere Leistung verdient gehabt.“ Denn unter den 1736 Zuschauern in der MHP-Arena befanden sich nach langer Abstinenz auch wieder mal etliche Auswärtsfans.

 Heißer Abend gegen Galatasaray

Das war aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf den Montagabend, wenn um 20 Uhr Galatasaray Istanbul in der Champions League in Ludwigsburg gastiert. „Die Halle wird kochen“, ahnt John Patrick. Nun ja, erst einmal muss der Schnee in der Türkei schmelzen, denn wegen eines Wintereinbruchs kam die Mannschaft noch nicht wie geplant am Samstag in Stuttgart an. „Auf jeden Fall hatten sie am Wochenende spielfrei, was die Sache nicht einfacher macht“, sagt Patrick. Zumal sein Team auch gleich die nächste Partie am Mittwoch gegen Hapoel Holon im Hinterkopf hat. „Das wird sehr schwer für uns gegen zwei international stark besetzte Teams.“ Die zudem noch auf Rückendeckung der Fans hoffen dürfen. Gegen Galatasaray dürften mindesten 500 Türken ihr Team lautstark unterstützen. Da geht dann schon vor dem Spiel wieder ein wenig die Angst um.