Justin Simon war beste Riese Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Das Basketball-Spitzenspiel der MHP Riesen gegen Alba Berlin hatte es in sich – am Ende siegten die Ludwigsburger mit viel Herz.

Ludwigsburg - Am Ende klatschte sogar Oscar da Silva nochmals in die Hände, als er durch die MHP-Arena lief. Dabei hatte er nach der 62:74-Niederlage seiner Mannschaft Alba Berlin vor 2826 Zuschauern in der Basketball-Bundesliga am Sonntagabend nichts zu feiern. Es sollte an alter Wirkungsstätte wohl eine kleine Retourkutsche sein für das Pfeifkonzert, das er während der gesamten Partie erdulden musste, wegen seines überstürzten Wechsels. „Die Geschichte ist vorbei“, sagte Ludwigsburgs Coach John Patrick, dessen Mannschaft sich nach zuletzt zwei Niederlagen wieder von ihrer besseren Seite zeigte.

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Zumindest in puncto Einsatz, dem die Berliner, die mit einigen Verletzungen kämpfen müssen und am Freitagabend noch ein Euroleague-Spiel gegen Lyon bestritten, letztendlich nichts entgegenzusetzen hatten. „Diesen Vorteil haben wir gut genutzt“, sagte Riesen-Coach John Patrick. Auch Jaleen Smith, der Ludwigsburg als MVP verließ, war kaum ein Faktor im Berliner Spiel, das letztendlich auf den Schultern von Nationalspieler Maodo Lo und Luke Sikma (20 Punkte) lag. Bei den Riesen trafen elf von zwölf Akteuren, wobei Justin Simon nicht nur wegen seiner 16 Punkte herausragte. Er ist ein Mentalitätsmonster (sech Ballgewinne), auch wenn er manchmal noch mit dem Kopf durch die Wand will. „Er passt perfekt zu uns, und er hat nicht gespielt wie ein neuer Spieler“, lobte Patrick. Der jüngste Neuzugang Rawle Alkins ähnelt von der Spielweise her, kam aber nur acht Minuten zum Einsatz.

Albas Trainer Israel Gonzalez musste zugeben: „Es war ein sehr intensives Spiel, wir haben in der ersten Hälfte vergessen, Basketball zu spielen.“ Seine Mannschaft lag zeitweise schon mit 16 Punkten zurück und hatte am Ende nicht mehr die Kraft, ins Spiel zurückzukommen: „Durch die Euroleague haben wir kaum Zeit zu regenerieren.“ Wobei es den Riesen nicht viel besser geht. Schon am Mittwoch spielen sie beim SC Prometey in der Ukraine. Da drohen Reisestrapazen, und das obwohl etliche Spieler erkältet sind. Siege wie am Sonntag sind da die beste Medizin.