Gut drauf: Stuttgarts Billy Germaine sorgte für sechs Homeruns in den letzten vier Spielen. Foto: /Iris Drobny

Der Baseball-Bundesligist Stuttgart Reds blickt auf zwei Doppelspieltage mit Licht und Schatten zurück. Gegen Regensburg kassierte das Team des TV Cannstatt zwei Niederlagen. Die Mannschaft war aber nicht geschockt und fertigte Mainz in beiden Spiele Begegnungen deutlich ab.

Bad Cannstatt - L icht und Schatten lagen für die Stuttgart Reds am langen Wochenende nah beieinander. Die Cannstatter verloren beide Partien in Regensburg, fertigten Mainz aber mit zwei Offensiv-Feuerwerken deutlich ab.

Das Auftaktspiel am Mittwoch in Regensburg begann für die Reds direkt mit einem Schockmoment, als sich First Baseman Toni Horvatic am Bein verletzte. Somit fehlte dem Team ein wichtiger Spieler und eine Option auf dem Pitchers Mound. In der Folge fanden die Roten in der Defensive nicht wirklich ins Spiel. Im zweiten Inning konnten die Regensburg Legionäre alle drei Bases besetzen und in der Folge beförderte Regensburgs Alexander Schmidt den Ball aus dem Stadion und sorgte mit einem seltenen Grand-Slam-Homerun für eine frühe 4:0-Führung für die Legionäre, die wenig später gar auf 6:0 erhöhten. Danach kam die Offensive der Reds zum ersten Mal im dritten Inning zum Laufen, als der gefährlichste Schlagmann der Reds, Billy Germaine, mittels Zwei-Run-Homeruns zum zwischenzeitlichen 2:6 verkürzen konnte. Danach konnten die Reds allerdings lange offensiv nichts Zählbares produzieren. Im 4. Inning beim Spielstand von 2:7 kam Reds Eigengewächs Moritz van Bergen auf den Mound. Der erst 17-Jährige zeigte vier bärenstarke Innings, ohne dass er einen Punkt zuließ. Die Innings vier bis acht verliefen unspektakulär. Erst in der oberen Hälfte des 8. Innings verbuchten die Reds ihren dritten Run: Billy Germaine konnte nach schönen Schlägen von Elias Macias und Danilo Weber zum 3:8-Punkten. Dennoch, die Reds unterlagen mit 3:9.

Ins zweite Spiel starteten die Cannstatter schwach: In der Offensive mussten alle drei Schlagmänner unverrichteter Dinge wieder ins Dougout zurückkehren. In der Defensive gerieten die Reds nach einem Error von Xavi Gonzalez mit 0:1 in Rückstand. Im zweiten Inning sah man zum ersten Mal die aus den ersten Saisonspielen bekannte Schlagstärke der Reds: Mit Jonas van Bergen und Kruno Gojkovic erreichten die ersten beiden Schlagmänner per Base Hit die Bases. Nach einem Opferschlag (Sacrifice Bunt) von Danilo Weber und einem gut platzierten Ball von Daniel Zeller glichen die Reds zum 1:1 aus. Im zweiten und dritten Inning zeigte Stuttgarts Starting Pitcher Dustin Ward, warum er zu den besten der Liga gehört: Er ließ keine Base Hits und Runs zu. Die Reds konnten hingegen Offensiv mit einem Run zum 2:1 erstmals an diesem Spieltag in Führung gehen. Im vierten Inning konnten weitere vier Runs erzielt werden. Der Versuch der Legionäre, dem gefährlichen Billy Germaine das erste Base zu schenken, ging ordentlich nach hinten los. Nach seinem Intentional Walk waren alle drei Bases durch Stuttgarter besetzt. Regensburgs eingewechselter Werfer Philipp Meyer gab zwei Walks ab, durch die je ein Run für Stuttgart hinzukam. In der unteren Hälfte des Innings erzielten die Bayern ebenfalls einen Run. Nach dem vierten Inning führten die Reds also mit 6:2. In der Folge verkürzte Regensburg durch einen Zwei-Run-Homerun von David Grimes auf 4:6. Die Reds antworteten prompt: Xavi Gonzalez drosch den Ball im 6. Inning zum 8:4 aus dem Stadion. Im 7. Inning kamen die Reds wieder ins Wanken. Dustin Ward ließ drei Regensburger auf die Bases. Coach Di Salle reagierte und brachte Kruno Gojkovic auf den Werferhügel. Die Legionäre zeigten sich davon unbeeindruckt und brachten sich mit zwei Base Hits und einem Zwei-Run-Homerun erneut mit 10:8 in Führung, was letztlich auch der Endstand war.

Am spielfreien Freitag galt es, die Wunden zu lecken und den Blick auf die Spiele in Mainz zu richten. Dann erreichte das Team des TV Cannstatt allerdings die Hiobsbotschaft: Gleich vier Spieler – alle davon sind Pitcher oder als Pitcher einsetzbar – hatten sich in Regensburg verletzt, ein Einsatz war fraglich.

Im dritten Inning im ersten Spiel in Mainz eröffnete Billy Germaine mit einem Homerun zum 1:0 ein Offensivfeuerwerk. Im vierten Inning brachen alle Dämme: Alle neun Schlagmänner der Reds kamen mindestens einmal zum Schlagen, es konnten ganze acht Runs erzielt werden. Danilo Weber steuerte einen Zwei-Run- Homerun und ein Double bei. Elias Macias konnte bei geladenen Bases mit einem weiten Schlag ins Outfield drei Stuttgarter Läufer nach Hause bringen. Auch die untere Hälfte des Stuttgarter Line-Ups trug einen großen Teil zum Erfolg des Innings bei. Die jungen Moritz van Bergen, Fridolin Fink und Fabian Beck kamen mit satten Schlägen auf die Bases. Nach dem vierten Inning stand es so bereits 9:0 für Stuttgart.

Im fünften Inning standen trotz eines Mainzer Pitcher Wechsels erneut alle neun Spieler der Reds am Schlag. Durch Fehler der Mainzer konnten Kevin Heininger und Fridolin Fink punkten. Erneut brachte ein weiter Schlag von Elias Macias einen Runner zum 12:0 nach Hause. Direkt danach feuerte Shortstop Xavi Gonzalez den Ball zum 14:0 aus dem Mainzer Stadion. Im folgenden sechsten Inning kam es zu einer Premiere: Moritz van Bergen zeigte nach seinem starken Pitching in Regensburg seine Offensivqualitäten. Er schlug den ersten Homerun seiner noch jungen Bundesliga-Karriere zum Stuttgarter 15:0, letztlich siegten die Reds mit 17:0 – Wegen des großen Vorsprungs wurde die Partie nach sechs Innings beendet.

Vor dem Spiel in Mainz am Sonntag gab es eine gute Kunde für die Reds: Dustin Ward war doch bereit für Stuttgart zu werfen, die am Freitag gemeldete Verletzung vorerst auskuriert. Die Reds nahmen gleich ordentlich Fahrt auf und man führte nach dem 3. Inning – Danilo Weber schlug den Ball zum dritten Homerun aus dem Mainzer Stadion – mit 6:0. Die Mainz Athletics bäumten sich im 4. Inning in Form ihres besten Schlagmanns Max Boldt kurz auf und verkürzten auf 1:6. Mehr konnte die Mainzer Offensive in diesem und dem folgenden Durchgang nicht zeigen, alle sechs Schlagmänner erreichten das erste Base nicht. Dustin Ward zeigte seine Klasse mit harten, aber sehr präzisen Würfen auf die Kanten der Strikezone. Nach Boldts Homerun antworteten die Cannstatter: Der angeschlagene Toni Horvatic erzielte einen Run. Dann brillierte Moritz van Bergen. Nach seinem ersten Homerun im Spiel zuvor legte er direkt mit seinem zweiten Longball zum 9:1 nach. Im selben Inning sorgte Billy Germaine mit seinem zweiten Homerun für einen Zwischenstand von 11:1. Im sechsten Abschnitt ließ er direkt seinen dritten Homerun zum 14:1 folgen. Mainz verkürzte noch auf 3:14, doch den Schlusspunkt setzten die Reds im 7. Inning in Person von Daniel Zeller, der mit einem weiten Schlag ins Outfield sein Tief beendete und gleichzeitig Horvatic zum Endstand von 15:3 nach Hause schlug – auch dieses Spiel wurde vorzeitig beendet.

Am Pfingstmontag empfangen die Reds um 15.30 und 19 Uhr die Haar Disciples. Die Spiele werden von Reds TV (www.stuttgart-reds.de) übertragen.