In Feuerbach werden täglich rund 20 000 Reisende gezählt. Der Aus- und Einstieg gilt nun als barrierefrei. Foto: Lichtgut/Piechowski

In Stuttgart-Feuerbach befindet sich der jüngste barrierefreie Bahnhof in der Region Stuttgart. Weitere barrierefreie Stationen sollen folgen.

Insgesamt 83 S-Bahnhöfe gibt es in der Region Stuttgart. 31 davon sind nicht barrierefrei, das heißt nicht oder nur eingeschränkt für Personengruppen wie Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte und Menschen mit Kinderwagen zugänglich. Das soll sich in naher Zukunft ändern. Daher läuft derzeit die zweite Phase des barrierefreien Ausbaus der Stuttgarter S-Bahn-Stationen. Nach derren Ende sollen alle S-Bahnhöfe der Region vollkommen barrierefrei sein.

Bislang stufenfreie Zugänge

Bislang sind alle S-Bahn-Stationen lediglich frei von Stufen. Der stufenfreie Zugang zu den Bahnsteigen stellt jedoch nur eines von insgesamt elf Merkmalen dar, die laut der EU-Verordnung TSI PRM einen barrierefreien Bahnhof ausmachen. Demnach gehört zu einem barrierefreien Bahnhof unter anderem auch ein niveaugleicher Ein- und Ausstieg in und aus den Zügen. Dies setzt voraus, dass die Bahnsteighöhe und die Höhe des S-Bahn-Fahrzeuges übereinstimmen. Da dies an 32 S-Bahnhöfen aber nicht der Fall ist, sollen diese in den kommenden Jahren allesamt nach und nach barrierefrei ausgebaut werden.

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Ausbau vorzeitig fertiggestellt

Mit dem Bahnhof in Stuttgart-Feuerbach wurde die erste Station der Phase zwei bereits fertig ausgebaut. Dass der Bahnhof schon jetzt barrierefrei ist, ist nicht zuletzt auf die im Jahr 2018 erfolgte Erhöhung des Mittelbahnsteiges für das Projekt Stuttgart – Ulm zurückzuführen. So musste im Herbst 2021 nur ein Bahnsteig erhöht werden. Insgesamt kostete der Ausbau 4,85 Millionen Euro. Hierzu steuerten der Verband Region Stuttgart 1,25 Millionen, das Land Baden-Württemberg 2,25 Millionen sowie der Bund und die Bahn 1,35 Millionen Euro bei.

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Mit Blick auf den geplanten barrierefreien Ausbau von 31 weiteren S-Bahn-Stationen sagte Michael Groh, der Leiter des Regionalbereichs Südwest der Deutschen Bahn: „Damit setzen wir ein Zeichen für die Barrierefreiheit und gestalten das Reisen mit der S-Bahn für alle Fahrgäste langfristig attraktiver.“ Dies sei gerade mit Blick auf die Verkehrswende und den damit verbunden Umstieg vom Auto auf den ÖPNV von großer Bedeutung, ergänzte Elke Zimmer, die Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg. Thomas S. Bopp, der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart zeigt sich optimistisch, dass bereits 2024 alle S-Bahnhöfe in der Region vollständig barrierefrei ausgebaut sein werden.

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