Die Untertürkheimer Hauptstelle in der Arlbergstraße wird zu einem der vier Regionalzentren. Foto: Kuhn

Die Volksbank am Württemberg blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück und rüstet sich für die Zukunft. Vier Standorte – darunter Untertürkheim und Hedelfingen – werden zu Regionalzentren mit „Schalterdienst“.

Untertürkheim - Die diesjährige Vertreterversammlung der Volksbank am Württemberg wird aus vielerlei Gründen in die Geschichte des Geldinstituts eingehen: Wegen den Corona-Beschränkungen wurde sie erstmals in schriftlicher Form abgewickelt. Für die Bankverantwortlichen war dies ein enormer Verwaltungsaufwand, zudem mit ungewissem Ausgang. Denn die Mitglieder der genossenschaftlichen Bank sollten wegweisende Entscheidungen treffen. „Die Teilnahme an der Vertreterversammlung war sehr gut. Trotz des aufwendigen Verfahrens nahmen 270 der 409 Mitgliedsvertreter an den Abstimmungen teil“, berichtet Vorstandsvorsitzender Armin Hornung. Einen noch stärkeren Vertrauensbeweis in die Arbeit der Vorstände und Aufsichtsräte spiegelt sich bei den Entlastungen und bei der turnusmäßig stattfindenden Wiederwahl einiger Aufsichtsräte wieder: „Die Zustimmungsquote lag im Bereich von 96 bis 98 Prozent“, verrät Ingolf Epple, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende.

Im Geschäftsjahr 2019 konnte die Volksbank am Württemberg trotz der sich bereits eintrübenden Konjunktur ein gutes Wachstum erzielen, die Bilanzsumme nochmals um 3,8 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro steigern. „Wobei die Einlagen keinen großen Zuwachs mehr erreichten, was von uns so gewollt war“, so Epple. Bei den Erträgen hat sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt. Die Zinsüberschüsse haben sich um 4,7 Prozent verringert. Dafür konnten die Provisionserlöse um knapp 16 Prozent gesteigert werden. „Damit ist unsere Ertragslage auf einem ausreichenden Niveau, besser als andere Regionalbanken, aber wir müssen schauen, dass unsere Eigenkapitalquote nicht schrumpft“, machte Hornung auf die Herausforderungen der Zukunft aufmerksam.

Auch in Hinblick auf Folgen der Corona-Krise folgten Vorstand und Aufsichtsrat der generellen Empfehlung der Bankenaufsicht an die Geldinstitute und schlugen einen Dividendenverzicht vor. „Jetzt gilt es als Anteilseigener einer Genossenschaftsbank, Solidarität zu beweisen und das Eigenkapital unserer gemeinsamen Bank zu stärken, damit wir auch in zehn Jahren noch eine gesunde Bank sind“, so Hornung. Mit 90-prozentiger Zustimmung folgten die Vertreter dem Vorschlag. Mit dem neuen Hausbankprogramm, der zunehmenden Digitalisierung und dem neu aufgestellten KundenDialogTeam, das gut angenommen wurde, sieht sich die Universalbank bestens für die Zukunft gerüstet.

„Wir wollen die Interessen der Kunden treffen“, gibt Volker Mengeringhausen als oberste Ziel aus. Es zeige sich, dass immer mehr Kunden ihre Geschäfte über Online-Banking oder über das KundenDialogTeam abwickeln. Durch den Shutdown in Corona-Zeiten habe die Tendenz an Fahrt gewonnen. Über das KundenDialogTeam erreichten die Bankkunden werktags von 8 bis 18 Uhr die Volksbank-Mitarbeiter und konnten auf diese Weise einen persönlichen Beratungstermin in ihrer Filiale vereinbaren. Diesem Wandel der Kundenansprüche trägt die Volksbank nun Rechnung. „Bereits vor Corona gab es Überlegungen über eine zukunftsgerichtete Filialstruktur“, so Hornung. Die Erfahrungen aus der Corona-Phase haben bewiesen, dass dieses Konzept umsetzbar ist. „Alle Filialen bleiben erhalten, aber wir konzentrieren uns auf vier Standorte mit bedienten Service“, so Hornung. In diesen vier Regionalzentren sind die Schalter werktags geöffnet, werden den Kunden unangemeldet ihre Wünsche erfüllt.

Als Standorte wurden die Hauptstellen in Fellbach und Untertürkheim, die Filiale in Schmiden sowie Hedelfingen ausgewählt. Die Volksbank investiert in die Standorte. Sie werden modernisiert und technisch optimiert. Die Hedelfinger Filiale wird zudem aufwendig umgebaut werden. Während der Umbauzeit wird die Filiale in Obertürkheim den bedienten Service übernehmen. „Aber auch in den anderen Filialen werden weiterhin alle Dienstleistungen angeboten. Nach telefonischer Absprache oder wenn der Kunde online einen Termin ausmacht, bekommt er einen Gesprächstermin in seiner Filiale vor Ort“, verdeutlicht Epple das Konzept, mit dem mittelfristig auch Personalkosten gespart werden. „Durch altersbedingtes Ausscheiden wird die Zahl der Mitarbeiter in den kommenden Jahren um etwa zehn Prozent sinken“, so Hornung.