Baden-Württembergs Wolf Nummer zwei trägt die Bezeichnung GW1129m (Symbolbild). Foto: dpa/Jens Büttner

Zugegeben, die Namen sind gewöhnungsbedürftig. Dabei sind GW1129m und GW852m mittlerweile Stammgäste in Baden-Württemberg. Denn nach dem bislang einsamen Wolf im Norden hat sich ein weiteres Tier niedergelassen. Im Süden - und nicht nur zur Freude der Schafhirte.

Stuttgart - Von einem „einsamen Wolf“ kann in Baden-Württemberg zumindest offiziell nicht mehr die Rede sein: Nach Angaben des Umweltministeriums hat sich wie erwartet ein zweiter Wolf dauerhaft im Südwesten niedergelassen. Eine Ende Mai in der Gemeinde Schluchsee im Südschwarzwald gefundene Losung stamme von dem Wolfsrüden mit der Bezeichnung GW1129m. Erstmals war das Tier Ende November 2019 in der Gemeinde Grafenhausen (Landkreis Waldshut) nachgewiesen worden.

Nach bundeseinheitlichen Standards muss ein einzelner Wolf mindestens sechs Monate in einem Gebiet leben und dies durch Ausscheidungen, eindeutige Fotofallenbilder oder Risse nachgewiesen sein. Da GW1129m zum Stammgast im Südschwarzwald geworden ist, sind die Kriterien für einen sogenannten residenten Wolf nach dem bundesweiten Monitoring-Standard erfüllt.

Erste Wolf bewohnt den Nordschwarzwald

Bereits bald soll laut Ministerium eine „Förderkulisse Wolf“ in der Region ausgewiesen werden. Innerhalb dieser übernimmt das Land die gesamten Aufwendungen, wenn Schäfer wegen eines Wolfes höhere Zäune errichten müssen. Die erste Förderkulisse im Südwesten liegt im Nordschwarzwald. Dort ist der Wolf GW852m resident.

Die Spur von GW852m war zuletzt zwar erstmals auch im Südschwarzwald nachgewiesen worden. Die Experten gehen aber davon aus, dass der Wolfsrüde weiterhin im Nordschwarzwald lebt und Anfang März nur einen einmaligen Ausflug in das südlich gelegene Gebiet unternommen hat. Bekannt ist der erste residente Wolf seit November 2017.

Die ersten Nachweise von Wölfen in Baden-Württemberg stammen von 2015 - nachdem rund 150 Jahre lang keines dieser Raubtiere im Südwesten gesehen worden war. Der Landesschafzuchtverband warnt bereits, viele Schafzüchter könnten wegen der befürchteten Wolfsrisse und Verluste aufgeben.