Geflüchtete in einem Ankunftszentrum für Ukrainer in Stuttgart (Archivbild) Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Das baden-württembergische Kultusministerium verzeichnet mehr als 115.000 Menschen, die aus der Ukraine seit Kriegsbeginn im Land ankamen. 40 Prozent davon sind unter 18 Jahre alt.

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind nach Angaben des baden-württembergischen Kultusministeriums mehr als 115.000 Menschen aus dem Kriegsgebiet in den Südwesten geflüchtet. Von diesen seien knapp 40 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, hieß es in der Mitteilung vom Mittwoch weiter. Mehr als 19.000 besuchten hier Schulen, davon 5.000 Regelklassen. Nach den Sommerferien rechnet das Kultusministerium mit einem drastischen Anstieg der aus der Ukraine geflüchteten Schülerinnen und Schüler.

Deshalb werden für dieses Jahr Mittel in Höhe von 24,2 Millionen Euro bereitgestellt und zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer für Vorbereitungs- und VABO-Klassen, Sprachförderkurse aber auch Regelklassen gesucht.

30.000 zusätzliche Schüler

Das Kultusministerium gehe - gerechnet über alle Schularten - von 30.000 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern oder gar noch mehr aus. Daraus ergebe sich ein in Bedarf von bis zu 2.000 zusätzlichen Lehrpersonen. „Wir haben bereits etwa 580 Lehrkräfte zusätzlich unter Vertrag genommen und können damit den bisherigen Bedarf decken“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne). Rund 180 der Verträge wurden mit Lehrkräften aus der Ukraine geschlossen.

Eine Chance stellten diese Lehrkräfte dar. „Allerdings spricht nur die Hälfte der bisher bei uns registrierten Lehrkräfte Deutsch. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass über die Sprachkurse des BAMF hinaus weitere Kurse für Lehrkräfte angeboten werden“, sagte die Ministerin. Über das Auswärtige Amt wurden bundesweit 500 Stipendien für speziell auf ukrainische Lehrkräfte ausgelegte Kurse beim Goethe-Institut zur Verfügung gestellt. Baden-Württemberg habe davon ein Kontingent von 76 Plätzen erhalten.