Bundesweit zählen gemäß einer Studie 2020 rund 19 Prozent der Vollzeitbeschäftigten zu den Geringverdienern. Foto: dpa/Daniel Karmann

Bei Arbeitsentgelten gibt es beträchtliche Unterschiede. Auch wenn es im Südwesten häufig besser aussieht als woanders, müssen viele Menschen mit vergleichsweise wenig Geld auskommen.

Düsseldorf/Stuttgart - Etwa jeder siebte Vollzeitbeschäftigte im Südwesten ist Geringverdiener und muss mit einem Bruttoarbeitsentgelt unter 2284 Euro auskommen. Das geht aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Damit liegt der Anteil der Geringverdiener an den Vollzeitbeschäftigten in Baden-Württemberg erheblich niedriger als im Bundesdurchschnitt.

Die Studie stützt sich auf Entgelt-Daten der Bundesagentur für Arbeit. Bundesweit zählten demnach 2020 rund 18,7 Prozent der Vollzeitbeschäftigten zu den Geringverdienern, die weniger als zwei Drittel des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgelts aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten erhalten. Im Südwesten lag der Anteil den Angaben der Böckler-Stiftung zufolge bei 13,7 Prozent.

Wie im gesamten Bundesgebiet war auch in Baden-Württemberg der Anteil der Geringverdienenden bei den Frauen mit 22,3 Prozent wesentlich höher als bei den Männern (9,9 Prozent). Bundesweit müssen der Studie zufolge vor allem Frauen, junge Vollzeitbeschäftigte, solche mit ausländischer Staatsangehörigkeit und Personen ohne Berufsabschluss überdurchschnittlich häufig mit geringen Löhnen auskommen. Nach wie vor ist außerdem der Anteil der Geringverdiener in Ostdeutschland deutlich höher als im Westen.