In den Kitas und Schulen gebe es zu wenig Personal. Foto: dpa/Caroline Seidel

Bildungsgewerkschaft GEW kritisiert den Sparkurs der grün-schwarzen Koalition in Baden-Württemberg. Bereits wenige Wochen nach ihrem Start habe sie sich von den meisten bildungspolitischen Zielen verabschiedet.

Stuttgart - Die Bildungsgewerkschaft GEW hat den für 2022 geplanten Sparkurs der grün-schwarzen Koalition scharf kritisiert. „Die grün-schwarze Landesregierung verabschiedet sich schon wenige Wochen nach ihrem Start von den meisten bildungspolitischen Zielen, die sie in ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat“, sagte GEW-Landeschefin Monika Stein am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Allen ist klar, dass selbst nur für die dringend notwendigen Investitionen in Kitas und Schulen infolge der Pandemie die Schuldenbremse weiter aufgehoben werden muss.“

Mit ihrer Haushaltspolitik sorge Grün-Schwarz dafür, „dass in den nächsten Jahren zu wenig Personal in Kitas und den Klassenzimmern sein wird, viele Kinder und Jugendliche weiter abgehängt bleiben und sich Baden-Württemberg von Projekten wie Ganztagsausbau, Inklusion und Bildungsgerechtigkeit verabschiedet“. Die Spitzen der grün-schwarzen Koalition hatten am Freitagabend beschlossen, im Haushalt 2022 ohne neue Kredite auszukommen und mindestens 250 Millionen Euro einzusparen.

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Stein beklagte zudem, dass in diesen Tagen viele angehende Lehrkräfte die Information erhielten, dass sie im nächsten Schuljahr keine Stelle bekommen. „Wir brauchen ab dem 13. September unsere gut ausgebildeten Profis in den Klassenzimmern und nicht in den Arbeitsagenturen. Wir erwarten von der Landesregierung eine mutige Bildungs- und Finanzpolitik und eine Einstellungsoffensive für die notwendige gute Bildung in unserem Land.“