So sollen die Personalwohngebäude am Prießnitzweg aussehen. Foto: AH Aktiv-Haus

Das Vorhaben war heiß diskutiert. Jetzt geht es voran. Am Prießnitzweg sollen insgesamt 329 Wohnungen für Mitarbeiter des Klinikums in sechs Gebäuden entstehen. Er soll Vorbildcharakter für die Stadt haben.

Bad Cannstatt - Lebenswert, attraktiv und in jeder Hinsicht nachhaltig sollen die Personalwohnungen für das Klinikum am Prießnitzweg gestaltet werden. Durch die modulare Bauweise und den KfW-40-Plus-Standard werden hier Wohnungen mit Vorbildcharakter über die Stuttgarter Stadtgrenzen hinaus errichtet. Nun haben die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) und AH Aktiv-Haus den Vertrag für das innovative Vorhaben unterzeichnet.

Leuchtturmprojekt in mehrfacher Hinsicht

Innovativ, nachhaltig, modular – die geplanten Neubauten am Prießnitzweg zeichnen sich gleich in mehrfacher Hinsicht als Leuchtturmprojekt aus. Hier entstehen in den kommenden Jahren für das Klinikum Stuttgart in sechs Gebäuden 329 Personalwohnungen in nachhaltiger Holzbauweise, die durch die Energieeffizienzklasse 40 Plus im Jahresmittel einen Energieüberschuss aus regenerativen Quellen erzeugen. Geplant ist eine effiziente Energieerzeugung auf Basis von Sole-Wasser-Wärmepumpen, Fotovoltaikmodulen und Solar-Hybridkollektoren. Zudem ist ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung zur Optimierung des Heizbedarfs vorgesehen. Weitere Aspekte, die eine hohe Aufenthaltsqualität schaffen sollen, sind unter anderem gute Belichtung, großzügig gestaltete Grün- und Gemeinschaftsflächen sowie kühlende Frischluftzufuhr zwischen den Gebäuden.

Vertrag unterzeichnet

Die SWSG arbeitet für die Umsetzung des Projekts mit der AH Aktiv-Haus GmbH zusammen, die für architektonisch anspruchsvollen, seriellen Modulbau steht. Im Herbst 2019 konnte sich Aktiv-Haus in einem Wettbewerb für das innovative Vorhaben durchsetzen. Nun unterzeichneten die beiden Parteien den Vertrag. Samir M. Sidgi, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWSG erläutert: „Mit der Vertragsunterzeichnung geben wir den Startschuss für ein Leuchtturmprojekt in Stuttgart und darüber hinaus. Bereits in der Bauphase setzen wir auf Nachhaltigkeit und Effizienz.“ So weist das serielle Bauen zahlreiche Vorteile auf: Vorgefertigte Module werden dabei just in time auf die Baustelle transportiert und dort zusammengebaut – dadurch geht die Bauphase zügiger vonstatten und der Wohnraum ist in kurzer Zeit bezugsfertig. Stephanie Fiederer und Hubert Nopper, Geschäftsführer der AH Aktiv-Haus GmbH, sind überzeugt „dass die Umsetzung des Aktiv-Haus-Prinzips für dieses Quartier und unsere Stadt einen großen Mehrwert schaffen wird.“

Umsetzung in zwei Bauphasen

Insgesamt 329 Wohnungen für Mitarbeiter des Klinikums sollen am Prießnitzweg in insgesamt sechs Gebäuden mit vier und fünf Geschossen entstehen. Geplanter Baustart nach Erhalt der Baugenehmigung ist Sommer 2021, bereits im Frühjahr des Jahres 2022 sollen die ersten 157 Wohneinheiten bezugsfertig sein – darunter eine große Anzahl an Appartements. Ende des Jahres 2023 soll die zweite Bauphase mit 172 Wohneinheiten und einer Tiefgarage abgeschlossen werden. Alle Leistungen werden von einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Aktiv-Haus und dem in Stuttgart ansässigen Unternehmen Wolff & Müller, erbracht.

Triple-Zero-Prinzip

Die von Stephanie Fiederer und Hubert Nopper geführte AH Aktiv-Haus GmbH entwickelt nachhaltige Wohnprojekte für Unternehmen der Wohnungswirtschaft. Aktivhaus fühlt sich dem Triple-Zero-Prinzip von Werner Sobek verpflichtet: Ein Gebäude benötigt nur die Energie, die es aus nachhaltigen Quellen selber erzeugt (Zero Energy), ein Gebäude produziert keine schädlichen Emissionen (Zero Emission), alle Bauteile werden vollständig in technische oder biologische Kreisläufe zurückgeführt (Zero Waste).

Essenziell ist es darüber hinaus, bei allen Bauvorhaben ein architektonisch anspruchsvolles Konzept umzusetzen und Wohnraum mit hoher gestalterischer, baulicher und funktionaler Qualität zu schaffen. Die Architektur des Projekts im Prießnitzweg wurde von Aktiv-Haus mit Werner Sobek entworfen.