Ejub durfte die neue Betriebskita eröffnen, unterstützt von Alexander Hewer (Klinikum) und Bürgermeister Thomas Fuhrmann (rechts). Foto:  

Das Klinikum Stuttgart eröffnet eine neue Betriebskita am Standort des Krankenhauses Bad Cannstatt. Die Einrichtung bietet künftig doppelt so viele Plätze und erweitert die Betreuungszeiten.

Bad Cannstatt - Eine Kita-Eröffnung ohne Kinder? Schwer vorstellbar. Das dachten sich auch die Verantwortlichen des Klinikums Stuttgart und hatten zur offiziellen Freigabe der Betriebskita am Standort des Krankenhauses Bad Cannstatt (kbc) einen Kinderchor eingeplant. Weil einige Kinder aber erkältet waren, fiel der Programmpunkt aus. Blieben noch die Zwillinge Ejub und Ilda, um das Band zur Eröffnung durchzuschneiden. Ilda klammerte sich lieber an die Mama, also schritt Ejub zur Tat und holte sich das Lob von Alexander Hewer, dem kaufmännischen Vorstand des Klinikums, und von Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann ab.

Kostenrahmen eingehalten

Fuhrmann erinnerte an die Grundsteinlegung im Oktober 2019. „Da haben die Kinder gesungen. Das war ein bewegender Moment.“ Daher habe er sich auf den Kinderbeitrag gefreut, der aber nachgeholt werde. Für die Stadt sei es wichtig, dass Eltern ihre Kinder bedarfsgerecht unterbringen können. „Dies hier ist ein wertvoller Beitrag dazu.“ Hewer hatte zwei positive Nachrichten für den Bürgermeister. „Wir sind zwei Monate früher fertig geworden als geplant und werden ab 6. April die Kita in Betrieb nehmen. Und wir haben den Kostenrahmen eingehalten.“ Die Baukosten belaufen sich auf 4,6 Millionen Euro.

Der Neubau im Baumannweg war nötig geworden, weil die bisherige Kita im benachbarten Prießnitzweg in den Gebäuden der Mitarbeiterwohnungen untergebracht ist. Diese weichen sukzessive Neubauten für das Krankenhauspersonal. Nicht nur diese bieten dann mehr Platz für die Beschäftigten. Auch die Betriebskita weist jetzt doppelt so viele Plätze auf. 60 Kinder werden in vier Gruppen betreut. 30 Plätze davon für die gefragte Altersgruppe der Ein- bis Dreijährigen. „Ein wichtiger Wettbewerbsfaktor beim Werben von Fachkräften“, betont Hewer. Denn auch die erweiterte Betreuungszeit von 5.45 bis 18 Uhr passe zu den Dienstzeiten. Zudem gebe es keine Ferienschließzeiten. Dies alles ermögliche Eltern im Schichtdienst die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Farbkonzept bietet Orientierung

17 Erzieherinnen und Erzieher kümmern sich um die Kinder, ein Farbkonzept bietet Orientierung für die vier Gruppen, Fenster sorgen für viel Transparenz. 908 Quadratmeter stehen im Innenbereich und 521 Quadratmeter im Außenbereich zur Verfügung. Der große Bewegungsraum kann auch für Veranstaltungen genutzt werden. „Die Anforderungen an ein Niedrigenergiehaus werden deutlich übertroffen“, so Hewer. „Geothermie wird im Winter als Heizung und im Sommer zur Kühlung verwendet.“ Durch den zusätzlichen Einsatz einer Photovoltaik-Anlage werde die Kita zum Plusenergiehaus. „Wir gewinnen also mehr Energie als verbraucht wird.“ Der Neubau am Ende des Baumannweges – dort war bis zum Abriss die Krankenpflegeschule untergebracht – beeinträchtige den Aussichtspunkt Galgenberg nicht.