Es ist eine der größten Bescherungen in Bad Cannstatt, die „Aktion Weihnachtsfreude - dank Ihnen“ der evangelischen und katholischen Kirche. Kurz vor Weihnachten sind zahlreiche Geschenke zusammengekommen.

Von Iris Frey

Alle sind sie liebevoll verpackt. Alle haben sie einen Anhänger, auf dem der Wunsch steht und die Einrichtung, mit der es verbunden ist, die dann das Geschenk weitergeben wird. In der Stadtkirche vor dem Altar und in der Sakristei stapeln sich die Geschenke, sogar ein Fahrrad steht da und ein Roller. Pfarrer Florian Link, der die Aktion vor Jahren ins Leben gerufen hat, freut sich wieder einmal, dass es so erfolgreich geworden ist: „Mehr als 1000 Menschen sind an der Aktion „Weihnachtsfreude beteiligt.“ Über 600 Wünsche wurden erfüllt.

Allesamt waren sie an den Weihnachtsbäumen vor der Stadtkirche und vor der Lutherkirche. Auch die Martinskirche ist an der Aktion beteiligt. Bedürftige werden hier beschenkt, die über verschiedene Institutionen ihre Wünsche abgegeben haben. Dass so viele Menschen mitmachen, hat seine Auswirkung auf den Stadtteil, ist sich der Pfarrer sicher: „Es ist ein bewusstes Engagement für die Menschen, dass es ihnen gutgeht“, sagt Link. Es entstünden auch Beziehungen, dass Menschen auch das Jahr über helfen, etwa über Zeitgutscheine.

„Es ist eine tolle Vorstellung, was diese Geschenke bewirken werden“, so Link. Er hat selbst schon zwei bis drei Fälle erlebt. So sei ein Mann völlig überwältigt gewesen, weil er einen Gutschein über 30 Euro bekommen habe. Er lebte von Unterstützung und war zu krank, um regelmäßig arbeiten zu gehen und hatte seit Jahren nicht so viel Geld zur Verfügung, berichtet der Pfarrer.

Er hat sich sehr gefreut, wie schnell die Wunschzettel weggegangen seien. An diesem Vormittag sind zahlreiche Helfer gekommen. Von Divina Marina holen sie noch einen riesigen Stapel Geschenke, die dort abgegeben wurden. Unter den Helfern ist auch Beatrice Reiff vom Evangelischen Verein: Sie kennt Wünsche der Bewohner wie etwa große Kreuzworträtsel oder einen Gutschein zum Kaffeetrinken in einem Café. Auch viele Wohlfühlpakete wurden gewünscht wie ein guter Duft oder auch Handschuhe und Mütze. „Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass die Bewohner die Geschenke bekommen.“ Die Initiative sei toll, sagt sie. Regina Wiedmann von Säkularinstitut Scalabrini der katholischen Kirche: „Es ist eine sehr schöne, sehr beeindruckende Aktion.“ Es gehe nicht nur um materielle Dinge, sondern darum, sensibel zu werden, sich auch um andere Menschen zu kümmern“, sagt Wiedmann. Ihre Einrichtung kümmere sich um Flüchtlinge und Migranten. „Seit 25 Jahren geben wir Deutschkurse für Flüchtlinge.“. Ihr geht es um Begegnung und gegenseitige Wertschätzung, die auch diese Aktion zeige. Eine schöne Bescherung.