So sehen Sieger aus: Jakob, Anna, Luka und Filip (von links) nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft des Schülerwettbewerbs „Formel 1 in der Schule“ in Sindelfingen. Foto: privat

Schüler des Backnanger Gymnasiums in der Taus holen sich beim Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“ den Sieg bei der Deutschen Meisterschaft. Und machen sogar den Senioren Konkurrenz.

Erfolg auf der Überholspur: Schüler des Gymnasiums in der Taus triumphierten kürzlich beim renommierten Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“ und sicherten sich vor wenigen Tagen den begehrten Titel der Deutschen Meisterschaft. Mit einer beeindruckenden Leistung und einer Kombination aus Kreativität, Teamarbeit und technischem Know-how setzte sich das talentierte Schülerteam beim Wettbewerb in Sindelfingen gegen starke Konkurrenz durch. Austragungsort war das Mercedes-Werk.

20 Meter in 1,065 Sekunden

„Formel 1 in der Schule“ ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten im Bereich Engineering, Design und Teamarbeit unter Beweis stellen, indem sie Miniatur-Rennwagen entwerfen, bauen und Rennen fahren lassen. Das Ziel ist es, junge Talente für den Motorsport und STEM-Fächer (Science, Technologie, Engineering, Mathematik) zu begeistern – und wer weiß – sie auf eine mögliche Karriere in diesen Bereichen vorzubereiten.

Ungezählte Stunden haben die Teenager Anna, Luka, Filip und Jakob in die Konstruktion ihres kleinen Modellwagens, ein Portfolio und den Team-Stand gesteckt. Das zahlte sich nicht nur auf der 20 Meter langen Rennstrecke aus, sondern wurde auch von den Preisrichtern gewürdigt, die die Präsentation zu bewerten hatten. „Unser Portfolio hat den ersten Preis gewonnen, der Team-Stand den zweiten, wir haben den Konstruktionspreis und das schnellste Auto gehabt – das war dann auch der Gesamtsieg“, sagt Luka, der sich vornehmlich um die Konstruktion und das Teammanagement kümmert.

Die Wagen bei „F1 in der Schule“ werden mithilfe von computergesteuerten Design- und Fertigungstechnologien hergestellt. Sie werden mit Druckluft betrieben und auf einer 20 Meter langen Rennstrecke mithilfe einer Startvorrichtung freigesetzt. Die Wagen werden dann von den Schülern gesteuert, um die Strecke so schnell wie möglich zu absolvieren.

Den Senior-Flitzern dicht auf den Fersen

Vor einigen Monaten hatten die „Blue Wolves“, wie sich das Backnanger Team nennt, bereits die Landesmeisterschaften für sich entschieden. „Jetzt war ich schon aufgeregter, der Druck war höher, ich hatte hohe Erwartungen an mich“, sagt Luka. Um das kleine Fahrzeug noch schneller zu machen, hatte er sich am Rechner nochmals mit der Konstruktion befasst und am Design gefeilt, um den Luftwiderstand noch geringer zu machen. „Ich habe die Seitenkästen ausgehöhlt, den Diffusor verlängert und die Nase des Wagens spitz gemacht.“ Das Ergebnis: „Die Fahrzeit konnten wir von 1,088 auf 1,065 Sekunden verbessern.“ Sechs Konkurrenten in der Junior-Klasse hatten das Nachsehen. Und auch im Vergleich mit den Wagen der Senior-Klasse, also der älteren Schüler, hatten die „Blauen Wölfe“ aus Backnang die Nase weit vorn: „Nur einer von 15 Wagen war schneller als unserer.“

Nicht nur die Schüler freuten sich über den Pokal (der einen Ehrenplatz in der Schule hat), Urkunden und die Medaillen. Auch die Betreuungslehrer Pia Mindermann und Felix Schneider waren von dem Erfolg begeistert. Und dass die Backnanger Flitzerforscher nicht nur Formel Eins, sondern auch feiern können, das stellten sie nach dem Gewinn der Medaillen in einer Pizzeria unter Beweis. Jetzt müssen sie nur noch alt genug werden, um in der Seniorklasse anzutreten – denn da dürfen die besten Teams nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei den Weltmeisterschaften antreten. Genug Ansporn also, um weiter an der perfekten Performance zu feilen und noch ein paar Hundertstelsekunden herauszuholen.