ZF-Chef Wolf-Henning Scheider führt den Konzern konsequent in die elektromobile Zukunft. Foto: dpa/Felix Kästle

Trotz Chipknappheit und teureren Materialpreisen: Der Autozulieferer ZF in Friedrichshafen hat sowohl den Umsatz als auch den Gewinn deutlich gesteigert.

Stuttgart - Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutlich zugelegt – trotz Engpässen bei Halbleitern und gestiegenen Rohstoffpreisen. Im ersten Halbjahr schnellte der Erlös um 43 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro in die Höhe. Der Ergebnis von Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich auf eine Milliarde Euro, nach einem Minus von 177 Millionen Euro im Jahr zuvor. „Wie haben uns mit innovativen Technologien für weniger Emissionen und mehr Fahrzeugsicherheit zahlreiche neue Aufträge gesichert,“ sagte ZF-Chef Wolf-Henning Scheider.

Lieferkette neu justiert

Um die Produktion auch in Zeiten von Materialknappheiten zu sichern, seien „Lieferketten teils neu justiert und durch eine stärkere Einbindung lokaler Lieferanten verkürzt“ worden, so Scheider. Kritik äußerte er an den neuen, schärferen CO2-Zielen der EU. „Das steigert zwar die Nachfrage nach rein elektrischen Antrieben, doch es wird sehr schwer sein, die Balance zwischen Klimaschutz, Beschäftigung und den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen herzustellen“, sagte der ZF-Chef. „Es braucht daher auch einen klaren Plan zum Aufbau der Infrastruktur – von der Stromerzeugung über die Stromnetze bis hin zur Ladeinfrastruktur,“ fügte er hinzu.

Gespräche an den Standorten

Die Transformation hin zur Elektromobilität wirkt sich unmittelbar auf den Standorte aus. An den deutschen Standorten liefen derzeit Gespräche über die zukünftige Ausrichtung . „Gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung erarbeiten wir tragfähige Lösungen für die Standorte. Für die meisten haben wir bereits gute Perspektiven entwickeln können“, betonte Scheider. Bis Ende 2022 soll für alle Standorte eine Lösung vorliegen, das sieht der Tarifvertrag Transformation vor, den ZF bereits im vergangenen Jahr mit Betriebsrat und IG Metall geschlossen hat.