Maylin Schretter hat mit zehn Jahren ihr erstes Buch geschrieben. Foto: / Holowiecki

Die zehnjährige Maylin Schretter aus Filderstadt-Bonlanden hat ein Kinderbuch geschrieben. Wie es dazu kam und warum der Erstling ein Stück weit auch ein Familienwerk ist.

Maylin Schretter ist zehn Jahre alt und hat einen ganzen Sack voll Hobbys. Klavier spielt sie, erzählt sie, während sie auf der Terrasse ihres Elternhauses in Bonlanden in die Sonne blinzelt, auch in den Wald geht sie gern. Trampolinspringen und Karate kommen ebenfalls auf die Liste. Am liebsten aber scheint das Mädchen zu lesen. „Manchmal lese ich in der Woche mehr als sechs Bücher“, sagt Maylin Schretter. Ein echter Literaturfan also. „In der Bücherei sind bald keine Bücher mehr, die sie noch nicht gelesen hat“, erklärt ihre Mutter Corina Schretter.

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Tatsächlich verschlingt die Viertklässlerin nicht nur einen Text nach dem anderen, unlängst hat sie auch ihr erstes eigenes Buch herausgebracht. „Tierische Gefährten – Das Familiengeheimnis“, eine Geschichte über zwei Mädchen, die sich im Urlaub anfreunden, mit einem irischen Kessel-Flickerwagen, einem Jungen und seiner Füchsin nach Österreich abhauen und Abenteuer erleben, ist ganze 224 Seiten dick und im Bunten Bücherladen in Bernhausen erhältlich. Veröffentlicht hat Maylin Schretter das Kinderbuch unter dem Pseudonym Lin May. Angefangen daran zu arbeiten hatte sie im Februar 2021 – aus Langeweile im Lockdown. Woher die Einfälle kommen? Die Schülerin zuckt mit den Schultern. Manchmal wache sie morgens mit einer Idee auf und schreibe die dann schnell auf. Die Eltern erzählen, dass ihre Tochter bereits in der zweiten Klasse Gedichte geschrieben habe. „Wir haben schon an den Gedichten gesehen, dass sie Potenzial hat, weil sie damals sehr schön zu lesen waren“, sagt ihr Vater Fillip Schretter. „Das Durchhaltevermögen fand ich viel erstaunlicher“, fügt seine Frau hinzu und schaut auf das fertige Buch auf dem Gartentisch.

Die Familie hat beim Buch mitgeholfen

Ein Stück weit ist „Tierische Gefährten“ auch ein Familienwerk. Getippt hat Maylin Schretter ihren Erstling auf Papas Tablet. Die Illustrationen auf dem Cover hat ihre zwei Jahre ältere Schwester gestaltet. „Meine Schwester hat mich auch beraten.“ Korrekturgelesen, gelayoutet und schließlich drucken lassen haben die Eltern das Buch. „Wir haben alles selbst gemacht. Zwei Wochen später waren die Pakete da“, erzählt Fillip Schretter. Er hat auch die passende Homepage zum Buch gestaltet. „Es war ein Riesenprojekt“, sagt Corina Schretter und lächelt. Die Familie überlege, das Buch an einen professionellen Verlag zu schicken.

Derweil sprudeln die Ideen weiter aus der kleinen Schriftstellerin heraus. Den zweiten Band von „Tierische Gefährten“ hat sie schon angefangen. Zwölf Seiten sind bereits geschrieben. Und die erste schriftliche Kritik zu Band eins ist auch eingegangen. Maylins Brieffreundin hat zehn von zehn möglichen Punkten vergeben. Die Geschichte sei spannend. „Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen“, lautet das Urteil.

Infos: www.tierische-gefaehrten.de