Autor Heiko Volz. mit seinem neuen Kinderbuch samt Malkarten Foto: Iris Frey

Heiko Volz ist vielseitig aktiv. Nicht nur Moderator und Pressesprecher oder Pirat Neckarschreck. Jetzt hat er sein erstes Kinderbuch geschrieben.

Bad Cannstatt - Der 60-jährige Stuttgarter Autor hat erstmals ein ganz besonderes Buch für Kinder geschrieben. Im Gespräch erklärt er, wie er zu dem Projekt und auf die Geschichte mit Martha Möwe kam.

Herr Volz, Sie haben mit den Äffle-und-Pferdle-Büchern schon einige tierische Geschichten erfunden, wie kamen Sie jetzt auf die Idee, mit einer Möwe ein Kinderbuch zu schreiben?

Äffle & Pferdle tummelten sich ja seit 1960 im Ländle. Auch in meinen rund einem Dutzend Äffle & Pferdle Büchern und über 20 Kalendern, die ich seit 1999 schrieb. Jetzt wollte ich einen Charakter schaffen, den es zufällig in unsere südlichen Gefilde, in eine neue Heimat verschlägt. Quasi die Geschichte einer „Reigschmeckda“, hochdeutsch wohl „Zugezogenen“. Da fand ich ein Nordlicht passend. Als Kind habe ich das selbst erlebt, da wir mehrmals umzogen. Nur ein paar Orte weiter war man schon ein Fremder.

Sie haben ja schon vielerlei Projekte mit Kindern auch gemacht: Kung Fu-Unterricht gegeben, Kinder bei Reiterferiencamps betreut und Sie sind alljährlich als Weihnachtsmann aktiv. Was ist das Besondere dieses Buches?

Es ist mein erstes reines Kinderbuch. Worüber Kinder lachen können, weiß ich durch meine unzähligen Kinderprojekte in den letzten 30 Jahren. Schon in den 80ern war ich für Kinderprodukte beim Ehapa Verlag verantwortlich. Zudem wollte ich ein Vorlesebuch, das auch dem erwachsenen Vorleser Spaß macht. Für jeden sollte was dabei sein.

Es ist ja ein Adventskalender, aber ein besonderer, den es so noch nicht gab. Was können die Kinder ab vier Jahren mit Ihrem Buch und seinen 24 Kapiteln und den Malkarten machen?

Ähnlich einem Adventskalender passiert vom 1. bis 24. Dezember was. Die Kinder bekommen täglich ein Kapitel einer Fortsetzungsgeschichte aus dem Buch vorgelesen, können Motive aus der Handlung auf separaten Malkarten ausmalen und diese dann mithilfe eines Kordelsystems in ihren Zimmern aufhängen.

Ihre Frau hat das Buch illustriert. Was war Ihnen wichtig bei der Gestaltung?

Dass meine Frau Illustratorin ist, war natürlich praktisch und machte viel Spaß. Jedes der Tiere hat einen ausgeprägten Charakter, ist ein eigenständiger Typ. Dies sollte optisch auch rüberkommen. Und die enge Zusammenarbeit funktionierte abends und an den Wochenenden im Schulterschluss sehr gut. Wir hatten schon viele gemeinsame Projekte und sind ein eingespieltes Team.

Martha Möwe ist die Hauptfigur des Buches. Um was geht es in Ihrer Geschichte?

Obwohl Martha Möwe ihre Heimat, die Nordsee liebt, möchte sie in den Süden fliegen, wo es schön warm ist. Eigentlich denkt sie dabei an das Mittelmeer. Durch ein kleines Missgeschick landet sie dann in Süddeutschland und trifft hier als Zugereiste neue Freunde. Wenn dann nur nicht dieses Heimweh wäre, das sich langsam einschleicht. Sie vermisst die See und die Schiffe. Da müssen sich ihre neuen Freunde was einfallen lassen. Ob das wohl klappt?

Sie spielen beim Neckar Käpt’n den Piratenkapitän „Neckarschreck“. Jetzt dürfen die Kinder mit Martha Möwe unterwegs sein, wohin geht es denn?

Tja, das kann ich natürlich noch nicht verraten. Aber tatsächlich spielt der Neckar auch eine kleine Rolle. Und den kenne ich als Pirat Neckarschreck natürlich wie meine Westentasche. Buchlesungen auf dem Neckar passen da bestimmt gut dazu. Die Fortsetzungsgeschichte soll sogar in der Südsee spielen. Das wird dann mit Buchlesungen vor Ort schwieriger.

Eine Fortsetzung ist auch schon in Planung?

Ja, die Abenteuer von Martha Möwe gehen weiter. Ich schreibe bereits daran. Bin schon bei Kapitel 18 von 24. Meine Frau Sibylle hat auch schon die ersten Illustrationen dazu fertig. Diesmal geht es nach Übersee. Das ist ein langer Weg und Martha erlebt unterwegs vieles, trifft andere Tiere. Doch auf dieser langen Reise wird sie begleitet. Wer das sein wird, bleibt noch ein Geheimnis.

Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht beim Schreiben?

Dass sich die Figuren und die Story verselbstständigt haben. Ich hatte keinen festen Plan, wohin die Reise geht. Viel Spaß machte mir die Entwicklung der einzelnen Charaktere mit ihren Eigenheiten. Vermenschlicht einerseits, tierartgerecht andererseits.

Wann werden Sie aus dem Buch vorlesen, respektive es erstmals vorstellen?

Die Geschichte startet im Herbst und endet an Weihnachten. Erhältlich ist sie seit September. Ich plane Buchlesungen für Kinder in der Vor-Adventszeit. So ab November.

Wie kam Edition Wildermuth – Verlag für Kunst und Design auf Sie?

Auch eine lustige Geschichte. Die Frau des Verlegers ist eine frühere Klassenkameradin von mir. Bei einem Klassentreffen sahen wir uns nach vielen Jahren wieder. Kurz darauf erzählte sie mir von dieser Idee. Gemeinsam mit dem Team von Edition Wildermuth entwickelten wir dann makabu - das Malkartenbuch. Und da Familien häufig mehr als ein Kind haben und damit es keinen Streit bei den Kleinen gibt, starteten wir parallel mit zwei Büchern mit Ausmalkarten. So schrieb Christa Wildermuth das eine, ich das andere.

Wo sind die Bücher erhältlich?

Die Bücher von Martha Möwe sind bisher nur online direkt beim Verlag: www.edition-wildermuth.de.

Das Gespräch führte Iris Frey

Martha Möwes Weihnachtsgeschenk, 192 Seiten, farbig illustriert, Heiko Volz (Text) und Sibylle Mayer (Illustrationen), Malkartenbuch, extra mit dabei sind 24 Ausmalkarten, 23,90 Euro, erhältlich über dias Internet, www.edition-wildermuth.de.