Iga Swiatek jubelt über ihren Sieg im Viertelfinale. Foto: AFP/MICHAEL ERREY

Angelique Kerber erlebte bei den Australian Open in der vergangenen Woche einen bitteren Geburtstag - wegen Kaia Kanepi. Die Außenseiterin aus Estland überraschte in Melbourne weiter, im Viertelfinale aber endete ihre Erfolgsserie.

Melbourne - Gut 15 Monate nach ihrem French-Open-Titel hat die polnische Tennisspielerin Iga Swiatek bei den Australian Open die Chance auf ihr zweites Grand-Slam-Endspiel. Mit dem hart umkämpften 4:6, 7:6 (7:2), 6:3 beendete die Top-Ten-Spielerin am Mittwoch im Viertelfinale von Melbourne die überraschende Siegesserie der Estin Kaia Kanepi. Nach 3:01 Stunden verwandelte Swiatek ihren zweiten Matchball und zog erstmals ins Halbfinale der Australian Open ein.

„Dieses Match war verrückt“, meinte Swiatek nach dem Duell mit einigen Wendungen: „Sie hat so großartig gespielt.“ 2020 hatte die Polin verblüfft und sich als Teenager einen Namen gemacht, weil sie sich völlig unerwartet den French-Open-Titel sicherte. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren die French Open damals in den Herbst verlegt worden.

Swiatek behält die Nerven

Gegen Kanepi behielt die 20-Jährige auch nach dem Satzrückstand und einer zunächst vergebenen 4:1-Führung im zweiten Durchgang die Nerven. Trotz eines teilweise unsicheren Aufschlags und zwölf Doppelfehlern setzte sie sich durch. Die Weltranglisten-115. Kanepi hatte vor einer guten Woche in Melbourne Angelique Kerber aus dem Turnier geworfen und der Kielerin den 34. Geburtstag vermiest.

Swiatek spielt nun am Donnerstag gegen die US-Amerikanerin Danielle Collins um das Erreichen des Endspiels. Collins wiederholte ihr bisher bestes Grand-Slam-Ergebnis von 2019, als sie ebenfalls bis ins Halbfinale der Australian Open kam. Mit 7:5, 6:1 bezwang sie im Überraschungs-Viertelfinale und ersten Match dieses Turniertags die ungesetzten Französin Alizé Cornet. Cornet stand bei ihrem 63. Grand-Slam-Turnier zum ersten Mal in der Runde der besten Acht.

Keys gegen Barty

Für Collins ist es auch wegen gesundheitlicher Probleme im vergangenen Jahr ein besonderer Erfolg. „Es fühlt sich unglaublich an, insbesondere nach den gesundheitlichen Herausforderungen, die ich hatte“, sagte die Weltranglisten-30.. Vor zwei Jahren hatte sie in Melbourne im Achtelfinale Kerber abgefertigt, im Halbfinale aber mit einer Niederlage gegen die Tschechin Petra Kvitova das Endspiel verpasst.

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Diesmal zog die 28-Jährige nach Madison Keys als zweite Amerikanerin in die Vorschlussrunde ein. Keys, die US-Open-Finalistin von 2017, kämpft am Donnerstag gegen die australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty um einen Platz im Endspiel (09.30 Uhr deutscher Zeit/Eurosport).