Zwei Künstler verbinden Kunst, Natur und Technik: Wie große Lungen atmen ihre weißen Wolken – und erzeugen bei Besuchern eine Art kindliche Selbstvergessenheit.
2017 wurde auch in Weil der Stadt der 500. Jahrestag des Beginns der Reformation gefeiert – dem Reformator Johannes Brenz, der in Weil der Stadt geboren wurde, widmete man zu diesem Anlass einen ganzen Skulpturenweg, an dem sich zahlreiche Künstler aus Baden-Württemberg und darüber hinaus beteiligten. Einige der Exponate sind noch immer da, manche waren aber auch nur für das Reformationsjubiläum zu sehen.
Wie ein Kind in die Wolken schauen
Die Kunst von Klaus Illi etwa: Er widmete damals seine „Flammen der Freiheit“ in der Linde am Kirchplatz vor St. Peter und Paul dem Reformator. „Teilen“ wiederum von Bettina Bürkle, das sich auf das „Versehkästlein“ von Brenz bezog, war damals in der Friedhofskapelle zu sehen. Jetzt kehren das Künstlerpaar Klaus Illi und Bettina Bürkle mit einer Installation in die Stadt zurück. Das Kunstforum bietet den beiden eine Möglichkeit, mit der Schau „Wolkenatem“ in der Wendelinskapelle gemeinsam aufzutreten.
Wolken evozieren hier mit ihren unvorhersehbaren Verwandlungen eine ganz besondere Sehlust und kindliche Selbstvergessenheit. Luft ist flüchtig und unsichtbar. „Mit jedem Atemzug nehmen wir sie in uns auf und geben sie verwandelt wieder ab“, so die Ankündigung. Dieser Lebensprozess, der Rhythmus des Gebens und Nehmens, auch Anfang und Ende, erster und letzter Atemzug, interessiert die Künstler. Ihre Wolkenhimmel verbinden Kunst, Natur und Technik. Beide sind auch überregional und international tätig. Der „Wolkenatem“ war bisher meist in nur größeren Ausstellungssituationen zu sehen – und wird nun in der Wendelinskapelle in besonderer Umgebung präsentiert.
Künstler sind zur Eröffnung anwesend
Bettina Bürkle und Klaus Illi, die in Brandenburg leben, aber auch ein Atelier in Ostfildern haben, werden zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 7. September, 11 Uhr, anwesend sein. Zur Eröffnung begrüßt der Vizevorsitzende des Kunstforums, Marko Burghard, die Besucher. Die stellvertretende Bürgermeisterin Luise Klingler überbringt die Grüße der Stadtverwaltung und Clemens Ottnad vom Künstlerbund Baden-Württemberg wird in die Ausstellung einführen.
Die Finissage findet am Samstag, 27. September statt, die Ausstellung wird aber auch am 28. September noch einmal geöffnet sein. Besucht werden kann die Ausstellung immer freitags von 16 bis 19 Uhr, an Samstagen und Sonntagen von 11 bis 17 Uhr.