In der Galerie Keim in Bad Cannstatt wird am Sonntag, 29. Juni, eine Ausstellung eröffnet, die auf unterschiedliche Weise die Qualitäten dieser anspruchsvollen Malform zeigen.
Kunsthändler Thomas Niecke hat der Ausstellung in der Galerie Keim ein Zitat des Aquarell-Künstlers Hans Köhler (1922-2011) vorangestellt, die den Anspruch dieser Malmethode und der Kunstschaffenden dieses Genres deutlich macht: „Jede Begabung ist ein Geschenk. Wie jedes Geschenk muss man es sich jedoch erst verdienen.“ Ein Hochbegabter habe es zwar leichter, aber den Schliff des Diamanten müsse man erst hart erarbeiten. Das Schöne daran sei, dass es Lust macht, eine Begabung zu entfalten. Sechs Künstler haben ihre Begabung individuell entfaltet. Ihre Werke sind ab 30. Juni in der Galerie Keim zu sehen: Wolfgang Eichenbrenner (1947-2016), der auch in Bad Cannstatt gelebt hat, Heinz Nowag (1909-1984), Andreas Felger (geboren 1935), Guntram Funk (geboren 1941), Heinz Hofer (geboren 1946) und Antje Lindel (geboren 1942). Bei der Vernissage am Sonntag, 29. Juni, von 14 bis 18 Uhr werden Künstler anwesend sein, auch an Samstagen: Am 5. und 26. Juli ist Guntram Funk von 12 bis 16 Uhr in der Galerie zu Gast, am 12. Juli und 2. August sind es Heinz Hofer und Antje Lindel.
Die thematische Spanne der ausgestellten Bilder erstreckt sich von Cannstatt-Motiven wie dem Klösterle, dem Kursaal und den Neckar bis hin zu anderen Städtemotiven von Stuttgart über Rom bis Venedig. Der Meister der Verletzungen des Malgrunds ist Andreas Felger mit Durchbrüchen, Ritzungen und Abgrenzugen sowie abstrahierenden Farben und Formen. Auch Heinz Nowag, der am Bauhaus bei Klee und Kandinsky Malerei und später Architektur bei Waler Gropius studiert hat, fällt auf als „malender Poet“, wie ihn der Kurator bezeichnet. Die Werke der Künstler zeigen auch die Farbkraft von Blüten und die besondere Luftigkeit und den geheimnisvollen Zauber des Lichts in Meereslandschaften und Gärten. Die Ausstellung ist bis 16. August in der Galerie Keim, Marktstraße 31, zu sehen.