Zsolt Petry wurde von Hertha BSC freigestellt. Foto: imago images/Christian Schroedter

Der Bundesligist Hertha BSC hat seinen Torwarttrainer Zsolt Petry freigestellt. Der Ungar hatte sich zuvor in einem Zeitungsinterview zu den Themen Homosexualität und Migration geäußert.

Berlin - Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat sich von seinem Torwarttrainer Zsolt Petry nach dessen höchst umstrittenen Aussagen zu den Themen Homosexualität und Migration getrennt. Der Ungar sei „nach einer intensiven Aufarbeitung und Beratung“ durch die Geschäftsführung mit sofortiger Wirkung freigestellt, teilte der Hauptstadtklub am Dienstag mit.

„Hertha BSC hat die Charta der Vielfalt unterschrieben und setzt sich als Verein aktiv für Werte wie Vielfalt und Toleranz ein, weil uns diese Werte wichtig sind. Dies findet sich in den Äußerungen von Zsolt Petry, die er als unser Mitarbeiter öffentlich getätigt hat, nicht wieder“, heißt es in der Stellungnahme.

Interview in ungarischer Zeitung

Hintergrund sind Petrys Aussagen in einem Interview mit der ungarischen Zeitung Magyar Nemzet, die in den vergangenen Tagen für viel Wirbel gesorgt hatten. Das Interview sei dem Verein „vorher nicht bekannt“ gewesen, teilte Hertha mit. 

Geschäftsführer Carsten Schmidt habe den Torwarttrainer, der mit kleineren Unterbrechungen seit 2015 für die Blau-Weißen arbeitet, als „stets offen, tolerant und hilfsbereit“ wahrgenommen. „Er hat zu keiner Zeit homophob oder fremdenfeindlich agiert“, versicherte Schmidt. Auch Petrys Arbeit wurde bei Hertha „immer sehr geschätzt“. 

Petry betonte in der Pressemitteilung, „dass ich weder homophob noch fremdenfeindlich bin“. Er bedauere daher seine Aussage zur Einwanderungspolitik sehr, „und ich möchte all die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen und die ich damit beleidigt habe, um Entschuldigung bitten“.