Fachwerk, wohin man auch sieht. Foto: Stadtkind/Kriebernig

Eingebettet zwischen Wäldern und Wiesen liegt Murrhardt im Herzen des Schwäbisch-Fränkischen Waldes. Nur 40 Kilometer trennen Stuttgart und die idyllische Kleinstadt – wir haben sie für euch ausgecheckt.

Stuttgart - Schon der Weg nach Murrhardt verspricht saftiges Grün und eine Idylle, wie man sie sich als Kleinstadt-affiner Mensch gern erträumt. Gut, Stuttgart ist jetzt keine hektische Megacity, kein Moloch, aus dem man flüchten will. Und doch tut es gut, so ein Ausflug ins Ungewisse.

Stuttgart-Murrhardt in nur 45 Minuten

Mit dem Regional-Express Richtung Schwäbisch Hall-Hessental dauert es vom Stuttgarter Hauptbahnhof gerade mal 45 Minuten, bis man die Kleinstadt im Rems-Murr-Kreis erreicht. Ist man mit dem Auto unterwegs, empfiehlt sich ein Abstecher zu den beiden Wasserfällen der urwaldartigen Hörschbachschlucht.

Angekommen, lohnt es sich, zuerst mal durch das Städtchen zu laufen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Am Marktplatz reihen sich Fachwerkhäuser um den Marktbrunnen und das frühklassizistische Rathaus mit seinem gusseisernen Balkongeländer.

Weiter geht es zum Eiscafé Belluno, wo Chef Luca Schiffo seit 20 Jahren hausgemachtes Eis und feinen Espresso anbietet. Neben Spaghetti-Eis hat Luca auch eine „Carbonara“-Eiskreation mit Vanille- und Nusseis, Eierlikör, Sahne, Krokant und Schokosoße auf seiner Eiskarte.

Apropos lecker: In der Poushe-Strudelmanufaktur kann man sich mit süßen Kleinigkeiten eindecken. Infos zu den Öffnungszeiten findet ihr auf Instagram:

Mit einer Waffel in der Hand laufen wir durch romantische Gassen weiter zur Stadtkirche. Dort beginnt der Murrhardter Stadtgarten mit einem Feuersee, in dem sich Enten und Schwäne tummeln.

Mode bei La Fissima

Vorbei am Klosterhof, flanieren wir zum süßen Shop La Fissima in der Hauptstraße 35. Dort bietet das Team rund um Nicole Rohrweck seit über zehn Jahren stylische Mode, Accessoires, Einrichtungsgegenstände und Deko-Artikel an. Aktuell kann man dort per Click & Collect einkaufen, nach der Corona-Pandemie will das Familienunternehmen aber wieder in vollem Umfang Events veranstalten.

Nach einem kleinen Snack geht’s ab in die Höhe: Im Park Hohenstein, einer etwa sechs Hektar großen Anlage, hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Neben einer Scheinruine, findet man dort auch einen kleinen Tempel und verwunschene Pfade zu Aussichtspunkten.

Sommersitz mit Wahnsinns-Treppe

Direkt unter dem Park befindet sich die Villa Franck, die 1907 erbaut wurde. Die herrschaftliche Villa mit der monumentalen Freitreppe war einst der Sommersitz des Ludwigsburger Kaffee- und Zichoriefabrikanten Robert Franck. Sie ist eine der schönsten Jugendstilvillen Deutschlands und momentan Sitz der Stuttgarter Saloniker.

Im Jugendstil geht es weiter: Am Waldrand steht eine verwunschene Villa namens Wolkenhof, die 1907 vom Tiermaler Heinrich von Zügel errichtet wurde. Wenn nicht gerade eine weltweite Pandemie die Welt aus den Fugen wirft, kann man dort Feste feiern, übernachten und die ruhige Stimmung mitten im Grünen genießen. Ein Spaziergang zu dem Hof lohnt sich auch für Kunstinteressierte: Die Wolkenhof-Mieter Gabi und Hannes Dietrich laden in lockeren Abständen Künstler:innen ein, die ein Fenster im Atelier mit ihren Arbeiten gestalten.

Zum Abschluss geht es an den Waldsee, der an den Murrhardter Stadtteil Fornsbach grenzt und in einem Seitental liegt.

Neben einer großen Liegewiese, einem Bistro und Kinderspielplätzen kann man dort auch Minigolf spielen und Tretboot fahren. Gut zu wissen: Der Weg um den See ist barrierefrei!