Seit Sommer 2022 ist an den Nächten des Wochenendes ein Teil der Innenstadt mit Kameras überwacht. Foto: lichtgut/Max Kovalenko (Symbolbild)

Entweder haben zwei Frauen das Barpersonal angegriffen – oder eine 21-Jährige Frau wurde belästigt. Welche Version der Geschehnisse in einem Lokal am kleinen Schlossplatz stimmt, muss die Polizei nun herausfinden.

Was war los am Wochenende auf dem kleinen Schlossplatz? Ist eine 21-jährige Influencerin in einer Bar belästigt worden und hat sich deswegen – gemeinsam mit ihrer 58-jährigen Mutter – zur Wehr gesetzt? Oder haben die Frauen, die in den zurückliegenden Jahren mit einer Reihe von Klagen gegen das Schickhardt-Gymnasium von sich Reden gemacht hatten, Mitarbeiter angegriffen – mit Stöckelschuh und Sektkühler? Das muss die Polizei nun herausfinden. Videoaufnahmen könnten dabei helfen.

Die Mutter hat gegenüber der Bildzeitung beklagt, es habe sich niemand um den „Strolch“ gekümmert, der abgehauen sei, nachdem er gegen 1.50 Uhr in der Bar versucht haben soll, der Tochter Kleidung vom Leib zu reißen. Dafür wurden sie, die Tochter und zwei Bekannte festgenommen und in Handschellen aufs Revier gebracht.

Sollte dieser Übergriff vorgefallen sein, so könnten Videoaufnahmen aus der Bar helfen, das zu beweisen. Auch eine mögliche Flucht des noch unbekannten Mannes wäre nachvollziehbar: Seit vergangenem Sommer gehört der Kleine Schlossplatz zu den Bereichen in der Innenstadt, die videoüberwacht sind. Die Kameras übertragen Livebilder ins Lagezentrum der Polizei auf dem Pragsattel. Wenn es zu Vorfällen kommt, darf das Material gespeichert werden und beim Ermittlungsverfahren als Beweis dienen. Ob das schon veranlasst wurde, dazu sagt die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen nichts.

Das Mutter-Tochter-Duo ist in den zurückliegenden Jahren nicht nur wegen der Instagram- und Tiktok-Tätigkeit der 21-Jährigen bekannt geworden. Sie haben auch von sich Reden gemacht, weil man unter anderem bessere Noten erstreiten wollte.

Nun haben sie wieder einen Anwalt an ihrer Seite. Er meldete am Tag nach der Festnahme der Frauen sowie deren 20 und 27 Jahre alten Bekannten, dass die Tochter belästigt worden sei. Bei der Anzeigenaufnahme am Tag zuvor hatte davon laut der Polizei noch niemand gesprochen.