Die ehemalige „Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman Foto: dpa/A3912 Marcus Brandt

Nach einem „Spiegel“-Bericht sind deutsche Rechtsradikale und Verschwörungsideologen dabei, in Kanada eine Kolonie von Gleichgesinnten aufzubauen. Der Erwerb von Grund und Boden werde auch von der ehemaligen „Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman gefördert.

Cape Breton - Deutsche Rechtsradikale und Verschwörungsideologen sind einem Bericht des „Spiegels“ zufolge dabei, in Kanada eine Kolonie von Gleichgesinnten aufzubauen. Hunderte Deutsche hätten sich bereits auf der Insel Cape Breton in der östlichen Provinz Nova Scotia  angesiedelt, berichtete das Magazin am Donnerstag. Es berief sich auf Kaufverträge, Wertgutachten, Gerichtsakten sowie Protokolle von Betroffenen.

Aus den Unterlagen geht laut „Spiegel“ hervor, dass viele Grundstücke zu überhöhten Preisen verkauft wurden. Der Erwerb von Grund und Boden auf Cape Breton werde von dem Verschwörungstheoretiker Andreas Popp, der ehemaligen „Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman und dem Grundstücksverkäufer Frank Eckhardt gefördert.

Popp veranstalte auf der Insel Seminare, in denen er gemeinsam mit Herman den Zusammenbruch der europäischen Wirtschafts- und Sozialsysteme prophezeie und eine Investition der Ersparnisse im angeblich krisensicheren Kanada nahelege, schrieb das Magazin weiter. Zudem würden potenzielle Grundstückskäufer aus Deutschland mit rechtsradikaler Propaganda indoktriniert. Eckhardt verschicke entsprechende Texte. Das Bundeskriminalamt sei bereits Ende letzten Jahres von Interpol Ottawa über Eckardts Aktivitäten informiert worden.