Bleibt das Hallenbad ab 1. Januar zu? Das entscheidet der Gemeinderat am kommenden Dienstag in seiner Sitzung. Foto: Avanti/Ralf Poller

Der Gemeinderat trifft am Dienstag eine Entscheidung. Die Stadt empfiehlt eine vorübergehende Schließung, um Kosten zu sparen, mit denen man das Gebäude dann energetisch fitter machen könnte. Die Schwimmabteilung des TGV ist geschockt.

Die Wogen gehen hoch in Beilstein. Nachdem am Montag die Unterlagen zur kommenden Gemeinderatssitzung am Dienstag öffentlich gemacht wurden, gibt es für viele nur noch ein Thema: das Beilsteiner Hallenbad. Dieses soll ab 1. Januar aufgrund der gestiegenen Energiekosten vorübergehend geschlossen werden, zumindest wenn es nach dem Wunsch der Verwaltung geht. Für die Schwimmabteilung des TGV Beilstein sowie die DLRG-Ortsvereine aus dem Oberen Bottwartal, Ilsfeld und Untergruppenbach ein Schock. „Das ist eine absolute Katastrophe“, sagt TGV-Abteilungsleiter Alexandra Schmidinger und appelliert an den Gemeinderat, sich gegen den Vorschlag der Verwaltung auszusprechen.

Ein Ausweichbad für die Schwimmabteilung des TGV Beilstein gibt es nicht

„Wir haben echt Angst, dass wir ab Januar ohne Bad dastehen“, sagt sie. Die Anrufe in Heilbronn, Neckarsulm, Ludwigsburg und Bietigheim auf der Suche nach einem Ausweichbad seien erfolglos geblieben. „Es ist überall voll. Das bedeutet, dass wir bis Mai, bis das Freibad öffnet, auf dem Trockenen sitzen würden. Aber wir brauchen eine Perspektive“, macht sie klar. Eine Perspektive will auch Beilsteins Bürgermeisterin Barbara Schoenfeld – und zwar für das Bad.

Das Problem seien die Energiepreise und in diesem Zusammenhang zugleich auch der Gebäude-Zustand. „Im Moment blasen wir die Energie quasi aus dem Fenster, denn die Fensterfront ist in einem schlechten energetischen Zustand und auch das Dach ist nicht in Ordnung“, berichtet sie. Deshalb möchte die Stadt die Kosten für den Betrieb von Januar bis April sparen und dieses Geld in eine Sanierung investieren, damit das Bad ab Herbst 2023 wieder genutzt werden kann. „Es ist doch so: Eine Gemeinde muss ein Hallenbad auch tragen können. Und unter den aktuellen Bedingungen können wir das nicht. Da ist es doch schlauer, wir machen eine kurze Pause und haben dann langfristig eine Perspektive. Es geht ja nicht darum, dass wir das Bad ganz schließen wollen“, so die Rathauschefin. Letztlich sei es aber die Entscheidung der Räte – und hier könne am Dienstag jede Diskussion geführt werden.