Flüchtlingskinder in einem Lager auf der griechischen Insel Lesbos. Foto: AFP/Louisa Gouliamaki

Viele Minderjährige in den Flüchtlingslagern in Griechenland fristen ein Dasein in Verzweiflung und Angst. Die Koalition hat sich nun dazu bereit erklärt, bis zu 1500 Kinder aufzunehmen. Das ist eine überfällige Geste der Humanität – und kein Kontrollverlust in der Flüchtlingspolitik, kommentiert Jan Dörner.

Berlin - Wann eine Kindheit als unbeschwert gilt, ist eine nicht leicht zu beantwortende Frage. Umgekehrt lässt sich aber sehr eindeutig sagen, dass die Lage von Kindern in den griechischen Flüchtlingslagern genau das Gegenteil von glücklich ist. Sie leben dort auch in der Kälte des Winters in Zelten, zwischen Dreck und Müll, manche ohne ihre Eltern. Sie haben Angst, sind krank, gehen nicht zur Schule und haben Dinge erlebt und gesehen, die man keinem Menschen wünscht. Es gibt Berichte über traumatisierte Kinder in den Lagern, die sich das Leben zu nehmen versuchen.