Kardinal Rainer Maria Woelki hält an seinem Amt fest, obwohl er möglicherweise eine Pflichtverletzung begangen hat. Foto: AFP/OLIVER BERG

Der Kölner Kardinal Woelki hat beim Umgang mit den Missbrauchsfällen doch seine Pflicht verletzt, sagt der oberste Kirchenrichter im Bistum Rottenburg. Denn er habe einen besonderen Fall nicht nach Rom gemeldet, was er hätte tun müssen.

Köln - Kardinal Rainer Maria Woelki hat sicher aufgeatmet, als die vom Erzbistum Köln bestellten Gutachter zum Umgang mit Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch zwar manch hohen Würdenträger belasteten, ihn selbst aber freisprachen. Der Erzbischof habe seine Pflichten nicht verletzt, urteilten die Experten unter der Führung des Strafrechtlers Björn Gercke im März. Diese Feststellung ebnete Woelki den Verbleib im Amt. Schließlich hatte er seinen Rücktritt für den Fall angekündigt, dass man ihm eine Verfehlung nachweist.