Am Freitagvormittag wurden die Schilder in der Gablenberger Hauptstraße abgebaut. Foto: Steegmüller

Stadt hebt Halteverbot in Gablenberg nach einer Woche wieder auf.

Stuttgart-Ost - Die Anwohner trauten ihren Augen kaum, als sie am vergangenen Wochenende vor ihre Häuser in der oberen Gablenberger Hauptstraße und im Deyhleweg traten. Quasi über Nacht hatte die Stadt dort rund 35 Parkplätze gestrichen und in dem Bereich ein absolutes Halteverbot verhängt (wir berichteten). Grund für die Maßnahme ist der umstrittene Bau eines Mehrfamilienhauses am Ende der Sackgasse im Deyhleweg.

Ein Jahr lang, so war es auf den aufgestellten Schildern zu lesen, sollte in dem Wohngebiet von morgens bis abends nicht nur das Parken, sondern selbst das kurze Halten untersagt sein. Knapp eine Woche später ist der Spuk jedoch bereits wieder vorbei. Am Freitagvormittag wurden sowohl in der Gablenberger Hauptstraße als auch im Deyhleweg sämtliche Schilder abgebaut, auch die alte Einbahnstraßenregelung wurde wiederhergestellt.

Doch wie kam es eigentlich zu dieser Kehrtwende? Anwohner hatten in den vergangenen Tagen zahlreiche Beschwerden an die Stadt geschickt und unter anderem darauf hingewiesen, dass bereits im Januar gegen das Bauvorhaben Rechtsmittel eingelegt wurden.

Zusammenhalt in der Nachbarschaft

Daraufhin hat die Straßenverkehrsbehörde reagiert. Ein Sprecher der Stadt teilte mit, dass das Halteverbot eben bis zu dieser Entscheidung ausgesetzt sei. „Im Zuge dessen wurde veranlasst, dass die Verkehrsbeschilderung entfernt wird.“

Klaus Rurländer, der in der Gablenberger Hauptstraße wohnt, hat mitverfolgt, wie die Schilder abgebaut wurden und freut sich sehr, dass die gesamte Nachbarschaft geschlossen zusammengehalten habe. „Es zeigt, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss.“ Ioannis Vavelidis ist ebenfalls erleichtert, dass vor seinem Haus im Deyhleweg wieder geparkt werden darf. „Vorerst“, sagt der Familienvater. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Aber das Halteverbot sei das eine, der geplante Neubau das andere. „Oberste Priorität hat, dass er kleiner wird. Ich verstehe nicht, dass solch ein völlig überdimensionierter Klotz in einer Frischluftschneise genehmigt wurde.“