Die materiellen Schäden sind zum Teil schon reguliert, die Aussprache beginnt. Foto: dpa/Julian Rettig

Knapp elf Monate nach der Krawallnacht hat die Aufarbeitung im Täter-Opfer-Ausgleich begonnen. Beim ersten Aufeinandertreffen von Tätern und Polizisten ging es mitunter sehr emotional zu.

Stuttgart - Irgendwann verschwimmen die Grenzen, wenn in der Runde lauter junge Menschen sitzen, die eigentlich nur eines gemeinsam haben: Sie waren im vergangenen Juni in der Krawallnacht dabei. Unterschiedlicher können die Rollen nicht sein, die sie hatten: Die einen sind Polizeibeamte, die anderen verurteilte Täter aus jener Nacht. „Aber auf einmal haben sich alle geduzt“, sagt Wolfgang Schlupp-Hauck von der Fachstelle Täter-Opfer-Ausgleich. Da wurde ihm als Begleiter der Gespräche klar: Bei allen Differenzen existieren eben doch auch viele Gemeinsamkeiten, die einen Austausch auf Augenhöhe möglich machen. „Normalerweise treffen die Jugendlichen auf die Polizei, wenn sie kontrolliert werden – oder wie nach jener Nacht – festgenommen. Das war jetzt eine Runde, in der das Eis gebrochen ist“, fügt Schlupp-Hauck hinzu. Auch nach dem Ende der Konferenz seien die Täter und die Polizisten noch lange zusammengestanden und hätten geredet.