SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. (Archivbild) Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin auszusetzen, hält SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach für einen „großen Fehler“.

Berlin - Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat den Impfstopp für das Präparat von Astrazeneca als „großen Fehler“ bezeichnet. „Das schafft nur große Verunsicherung und Misstrauen in einer Situation, in der es auf jede Impfung ankommt“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Besser sei eine Prüfung bei laufenden Impfungen. „Ich kenne keine Analysen, die ein Aussetzen rechtfertigen würden“, sagte der SPD-Politiker und Epidemiologe. Das Risiko einer Thrombose läge „in der Größenordnung von 1 zu 100 000 oder weniger“ und scheine im Vergleich zu Ungeimpften nicht erhöht zu sein.

Das Bundesgesundheitsministerium hat am Montag mitgeteilt, dass die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca in Deutschland vorsorglich ausgesetzt werden. Das Ministerium verwies dabei auf eine aktuelle Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts zu notwendigen weiteren Untersuchungen.

Im Gespräch mit „t-online“ machte sich Lauterbach für einen sofortigen neuen Lockdown stark. „Wir müssen jetzt bundesweit die Notbremse ziehen und zurück in den Lockdown“, sagte er dem Portal. „Es nützt nichts, jetzt zu warten, bis die Inzidenz überall über 100 liegt. Das exponentielle Wachstum ist zurück, wir wissen, dass die Zahlen weiter steigen werden.“ Das Land müsse zurück zu den Regeln, die am 7. März galten - also vor den jüngsten Lockerungen.