Die neuen Masten stehen bereits – noch fehlen die Lampen. Foto: Elke Hauptmann

Für 40 000 Euro wird die Gehwegbeleuchtung entlang der Asangsteige in Obertürkheim erneuert. Zum Schutz von Insekten soll das Licht nachts zu gewissen Zeiten abgeschaltet werden.

Obertürkheim - Das Tiefbauamt der Stadt lässt die Straßenbeleuchtung entlang der Asangsteige erneuern – einem kleinen, leicht ansteigenden Feldweg, der das Wohngebiet an der Asangstraße in Obertürkheim mit der oberen Passeier-, Insbrucker und Tiroler Straße in Uhlbach verbindet. Alles in allem werden 40 000 Euro investiert. Bis Ende des Jahres sollen die Lampen in Betrieb genommen werden, „nach Erteilung der naturschutzrechtlichen Erlaubnis“, teilt ein Sprecher der Stadtverwaltung mit.

Eine Modernisierung ist nach Einschätzung der Fachleute zwingend erforderlich. Die Anlage aus den 1970er-Jahren bestand aus alten Holzmasten, die von Wind und Wetter gezeichnet waren. Auch die Position der Masten war ungünstig, weshalb die Beleuchtung oft mit Laub zugewachsen war. Immer wieder war die Leitung gestört und die Behebung einer Störung gestaltete sich ziemlich schwierig, da der Strom nicht von zwei Seiten eingespeist werden konnte. „Im letzten Winter gab es mehrere Beschwerden der Bevölkerung über Beleuchtungsausfälle auf dieser Strecke“, sagt der Stadtsprecher.

Weg im Landschaftsschutzgebiet

Im vergangenen Juni wurde die alte Straßenbeleuchtung daher abgebaut. Die neuen Masten aus witterungsbeständigem Stahl sind bereits gesetzt – wobei wegen der starken Steigung des Weges Spezialgeräte benötigt wurden. Das begründet die hohen Investitionskosten. Insgesamt werden neun Leuchtenstandorte erneuert „und gegebenenfalls um zwei weitere erweitert, um eine zweite Einspeisung zu ermöglichen“, heißt es. Was nun noch fehlt, sind die Lampen. Nach Angaben des Tiefbauamtes wird der Verbindungsweg mit Leuchten ausgestattet, die eine Lichtleistung von 3000 Lumen, einen Abstrahlwinkel von über 180 Grad und „eine insektenfreundliche Lichttemperatur von 3000 Kelvin“ haben. Letzteres ist den Grünen im Obertürkheimer Bezirksbeirat besonders wichtig. Denn der Feldweg liegt im Landschaftsschutzgebiet Württemberg-Götzenberg. „Bekanntermaßen nimmt die Lichtverschmutzung in Städten laufend zu. Insbesondere für Insekten, deren Biomasse in den letzten Jahrzehnten um bis zu 80 Prozent zurückgegangen ist, sind Lichtquellen in dunklen Außenbereichen besonders schädlich. Bei Vögeln und Fledermäusen wird die Orientierung durch künstliche Beleuchtung gestört“, argumentieren Elisabeth Remppis, Monika Geiger und Johannes Kunkel.

Bewegungsmelder nicht vorgesehen

In einem Antrag fordern sie daher, nicht nur die Verwendung insektenschonender Lichtquellen, sondern auch „geeignete nutzerorientierte technische Lösungen, die einen unnötigen Betrieb der Beleuchtung verhindern“. Offenbar hat das Tiefbauamt diesen Aspekt bereits berücksichtigt: „Mit dem Amt für Umweltschutz wurde vereinbart, die Beleuchtung nachts zu gewissen Zeiten abzuschalten“, lässt der Sprecher der Stadtverwaltung ausrichten. Der Einsatz von Bewegungsmeldern, über die sich die Straßenbeleuchtung bei Bedarf einschaltet, sei nicht vorgesehen.

Die Vertreter der Grünen sind generell nicht glücklich über die Erneuerung. „Der sehr steile und bei Nässe rutschige Pflasterweg wird selbst tagsüber eher selten begangen. Nachts geht die Nutzungsfrequenz nach unserer Einschätzung gegen Null.“ Der Bezirksbeirat bemängelte in seiner jüngsten Sitzung, dass er über die Durchführung der Sanierungsmaßnahme nicht rechtzeitig vorher informiert wurde. Die Lokalpolitiker bitten das Tiefbauamt nun, „durch regelmäßige Pflege die Begehbarkeit des Feldwegs zu gewährleisten und die Anrainer zur Verkehrssicherungspflicht durch Rückschnitt von Gehölzen zu verpflichten.“