Reichtum und Armut liegen in China oft eng nebeneinander. Foto: dpa/Diego Azubel

Mehrere hundert Millionen Klicks sind auch im chinesischen Netz nicht alltäglich. Erst recht nicht, wenn es um ein sozialkritisches Thema geht – wie um Herrn Yue.

Peking - Wie in kaum einer anderen Stadt in China prallen in Peking dekadenter Reichtum und bittere Armut krass aufeinander: Im Ausgehviertel Sanlitun fahren die Söhne von Parteibonzen ihre knallbunten Ferrari spazieren, während an den Straßenecken greise Frauen mit zerlumpter Kleidung um Almosen bitten. In gläsernen Einkaufszentren führen die Kundinnen Designer-Taschen bei sich, die das Jahresverdienst der Rezeptionisten am Eingang um ein Vielfaches übersteigen. Die Ungleichheiten sind an sich sichtbar, und dennoch werden sie von den Hauptstadtbewohnern selten öffentlich thematisiert.