Vanessa Yeboah liest „Arts of The Working Class 2038“ aus „The New Serenity“ – so der Titel des deutschen Pavillons. Foto: 2038

Die Architekturbiennale in Venedig steht unter dem Motto „Wie werden wir zusammen leben?“ ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit. Aus Stuttgart sind zwei Architektur-Revoluzzer dabei.

Venedig - Wer spektakuläre Bauten sucht, die in den vergangenen Jahren weltweit Aufsehen erregt haben, wird enttäuscht werden. Auch fehlen die sogenannten Archistars, die Calatrava oder Libeskind, die Herzog & De Meuron oder Piano. Auf der 17. Architektur Biennale Venedig, die an diesem Samstag mit einem Jahr verspätet fürs Publikum geöffnet wird, geht es nachdenklich und nachhaltig zu. „How will we live together“, lautet das zukunftsweisende Motto, dass sich ihr Direktor Hashim Sarkis bereits in der Vorbereitung für die wegen der Pandemie dann verschobene Ausstellung gewählt hatte. Durch Covid-19 hat es noch an Brisanz gewonnen. Der 57-jährige Libanese, der in Harvard Architektur studiert hat, betreibt ein eigenes Studio mit Sitz in Beirut und Boston und leitet in Boston auch die School of Architectures and Planing des bedeutenden Technologie-Instituts MIT. Ja, wie wollen wir zusammen leben, fragt er und hat Architekten, aber auch Bauingenieure, Biologen, Bautechniker und Fachleute aller Art eingeladen, um über solidarisch und nachhaltig geprägte Räume nachzudenken, in denen Menschen trotz Klimawandels, trotz sozialer und politischer Konflikte und Migrationsbewegung „großzügig und friedlich“ miteinander umgehen und einen „Pakt mit der Natur“ schließen.