Nach Angaben der Agentur für Arbeit waren im Mai mehr als 200.000 Menschen in Baden-Württemberg arbeitslos gemeldet. (Symbolbild) Foto: dpa/Carsten Koall

Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt im Südwesten setzt sich ungeachtet des Ukraine-Kriegs fort. Betriebe sollen auch Menschen berücksichtigen, die schon länger keine Arbeit mehr haben, so die Arbeitsagentur.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai weiter gesunken. Im Südwesten waren rund 204 200 Menschen arbeitslos gemeldet, rund 4900 weniger als im Vormonat, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Dienstag in Stuttgart berichtete.

Die Arbeitslosenquote sank im Vormonatsvergleich um 0,1 Punkte auf nun 3,2 Prozent. Im Mai 2021 hatte sie noch 4,0 Prozent betragen. Die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit fiel im Mai im Vormonatsvergleich weiter.

Weniger Langzeitarbeitslose im Land

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen verringerte sich ebenfalls. „Ein Teil der Langzeitarbeitslosigkeit resultiert noch aus dem pandemiebedingten Anstieg während Corona“, sagte der regionale Arbeitsagenturchef Christian Rauch. Angesichts des zunehmenden Mangels von Fachkräften müssten auch diese Menschen von Betrieben in den Blick genommen werden, sagte Rauch. Insgesamt schneidet der Südwesten vergleichsweise gut ab - die bundesweite Arbeitslosenquote betrug im Mai 4,9 Prozent.

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Die Regionaldirektion erinnerte daran, dass geflüchtete Menschen aus der Ukraine von diesem Mittwoch (1.6.) an grundsätzlich von den Jobcentern betreut werden. Die Geflüchteten haben demnach Anspruch auf Grundsicherung - mit dieser Sozialleistung wird arbeitssuchenden Menschen geholfen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Hoffmeister-Kraut hält Entwicklung für erfreulich

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut erklärte, vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenherde sei die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt erfreulich. „Angesichts dieser Zahlen dürfte die Arbeitslosenzahl bald wieder unter die Grenze von 200 000 fallen“, sagte die CDU-Politikerin.

Der Wirtschaftsverband Unternehmer Baden-Württemberg warnte hingegen davor, dass sich die Konjunkturaussichten verdunkeln. „Zudem stehen die Unternehmen im Südwesten angesichts großflächiger Lockdowns in China und weltweiter Schiffsstaus vor einer weiteren Verschärfung der gravierenden Lieferprobleme“, erklärten die beiden Hauptgeschäftsführer Wolfgang Wolf und Peer-Michael Dick.