Bittet die Unternehmen beim Kampf gegen das Coronavirus um Hilfe: Winfried Kretschmann Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Bei der Bekämpfung des Coronavirus werden medizinische Produkte knapp. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann bittet nun die Unternehmen aus der Autoindustrie und dem Maschinenbau um ihre Hilfe.

Stuttgart - Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Autohersteller und Maschinenbauerunternehmen im Land dazu aufgerufen, einen Beitrag zur Versorgung mit medizinischen Produkten zu leisten: „Meine Regierung steht zur Stunde vor der gewaltigen Herausforderung, zum einen die weitere Verbreitung des Coronavirus wirkungsvoll einzudämmen und zum anderen Krankenhäuser sowie medizinische Einrichtungen vorzubereiten“, schreibt Kretschmann in einem Brief an die Unternehmen, der unserer Zeitung vorliegt.

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Eine herausragend wichtige Rolle spiele hierbei, die Versorgung mit medizinischen Geräten, insbesondere Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken, in ausreichender Menge sicherzustellen.

Benötigt werden Bauteile für Beatmungsgeräte

„Eine außergewöhnliche und ernste Situation erfordert die Einleitung außergewöhnlicher Maßnahmen: Ich möchte mich deshalb mit der dringenden Frage und Bitte an Sie wenden, ob es der Automobilwirtschaft sowie den Anlagen- und Maschinenbauern im Land möglich ist, einen wichtigen Beitrag zur Produktion solcher Geräte zu leisten“, so der Ministerpräsident. „Möglicherweise verfügen Ihre Unternehmen - dies ist nur ein Beispiel - über entsprechende Produktionstechnik, mit der etwa Bauteile für Beatmungsgeräte hergestellt werden können.“

Kretschmann verweist zudem auf die Erfahrung der Unternehmen beim Aufbau, dem Betrieb und der Optimierung von Produktionslinien. Der Brief richtet sich an die Teilnehmer des Strategiedialogs Automobilwirtschaft, den der Ministerpräsident ins Leben gerufen hatte, um die Transformation in der Autoindustrie zu begleiten. Bereits vergangene Woche hatte Volkswagen kommuniziert, künftig Teile für Beatmungsgeräte per 3D-Druck fertigten zu wollen. Das Burladinger Textilunternehmen Trigema will künftig Atemschutzmasken produzieren.