Ministerin Annalena Baerbock räumte ein, dass ihr forderndes Amt zu Lasten der gemeinsamen Zeit mit der Familie gehe. Foto: dpa/Michael Kappeler

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hält auch während der Dienstzeiten Kontakt zu ihren Kindern. Für den Fall, dass die Tochter dringend zurückgerufen werden will, hätten sie ein Codewort vereinbart.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) lässt alles stehen und liegen, wenn eine ihrer Töchter ihr eine Textnachricht mit einem bestimmten Codewort schreibt. „Wenn sie mir das schickt, dann weiß ich: Jetzt ist es ganz dringend. Dann verlasse ich jede Sitzung und ruf’ sie an“, sagte Baerbock in der am Donnerstag ausgestrahlten Sat.1-Sendung „Kannste regieren?“. Zum Glück sei das aber noch nicht vorgekommen. Das Codewort verriet die Politikerin nicht.

Für die Sendung hatte Baerbock 17 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland in einem Berliner Klassenraum besucht. Die Schülerin Mia hatte dabei gefragt, wie sie mit ihren Kindern in Kontakt bleibe. Die Antwort der Grünen-Politikerin: Immer mittwochs - also an den Tagen, an denen das Kabinett in Berlin tagt und sie meist nicht in der Welt unterwegs ist - versuche sie, zum Abendessen zu Hause zu sein.

Wegen der vielen Reisen kommuniziert die Ministerin nach eigenen Worten aber auch viel per Handy mit ihren Kindern. Die ältere ihrer beiden Töchter habe bereits ein Smartphone und schicke ihr auch Nachrichten. „Und die Kleine macht eine Audionachricht, weil die noch nicht so gut schreiben kann“, sagte Baerbock.

Kinder stellen Fragen an Politiker

Die TV-Kinder im Alter von 8 und 14 Jahren stellten Baerbock aber auch ernstere Fragen: So ging es etwa auch um den Krieg in der Ukraine, ihr Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow oder um eines ihrer Kernthemen, die feministische Außenpolitik. Darüber hinaus musste Baerbock Länder auf einer Weltkarte erkennen und mit den Kindern zum Tiktok-Hit „Jiggle Jiggle“ tanzen.

Neben Baerbock war auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei den Kindern zu Besuch. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lud die Schülergruppe ins Kanzleramt ein. Das Format ist eine Fortsetzung des Polit-Docutainments „Kannste Kanzleramt?“. Dabei hatten sich im letztjährigen Bundestagswahlkampf neben Scholz und Baerbock auch der damalige Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, den Fragen der Kinder gestellt. Die neue Sendung wurde im August aufgezeichnet.