Das Geld sollte unter anderem durch „Likes“ verdient werden (Symbolbild). Foto: Hannes P. Albert/dpa

Eine Frau und zwei Männer aus dem Kreis Ludwigsburg sind auf Betrüger hereingefallen. Diese versprachen das große Geld – und machten stattdessen selbst Beute.

500 Euro investieren und nach nur wenigen Stunden 7500 Euro erhalten. Aus 265 Dollar werden in wenigen Monaten über 10.000 Dollar. Und das auch noch im Handumdrehen mit ein paar Klicks auf einem Videoportal. Klingt unglaublich? Ist es in der Regel auch.

Diese – äußerst kostspielige – Erfahrung mussten eine 48-Jährige sowie zwei 49 und 22 Jahre alten Männern aus dem Landkreis Ludwigsburg in den vergangenen Wochen machen. Sie wurden jeweils zum Opfer von Anlagebetrug. Wie die Polizei mitteilt, waren alle drei Geschädigte über Videoportale oder soziale Netzwerke auf Anzeigen aufmerksam geworden, die suggerierten, dass hier schnelles Geld verdient werden könne. Nach der ersten Kontaktaufnahme mussten sich die Interessenten für weitere Infos bei einem kostenlosen Messenger anmelden. Teils wurden sie auch aus dem Ausland angerufen.

Gebühren für Auszahlung der Gewinne gefordert

Der 22-Jährige verteilte wie angeordnet „Gefällt mir“-Angaben auf Videos und erwirtschaftete sich so kleinere Beträge, die auch tatsächlich auf sein Konto ausbezahlt wurden. Diese Masche nutzten die Täter aber wohl nur als Köder, denn schließlich wurde er überzeugt, in Kryptowährung zu investieren. Der Mann überwies 1500 Euro – die er nie mehr wieder sah.

Die 48-Jährige und der 49 Jahre alte Mann „ließen ausschließlich ihr Geld für sich arbeiten“. Zumindest dachten sie das. Als sie ihre Gewinne von 7500 Euro und mehr als 10.000 Euro ausbezahlt haben wollten, forderten die Täter hierfür zunächst vermeintliche Gebühren. Der 49-Jährige überwies gut 2600 Euro, um so die Auszahlung anzustoßen. Als die Täter immer weitere ominöse Gebühren forderten, wurde er schließlich hellhörig und erstattete Anzeige.

Dies blieb der Frau erspart. Sie reagierte gerade noch rechtzeitig, als sie ebenfalls aufgefordert wurde, vierstellige Gebühren zu begleichen, um ihren Gewinn zu erhalten. Stattdessen lehnte sie jede weitere Zahlung ab und ging sofort zur Polizei. Sie verlor unterm Strich gut 500 Euro.

Das Geld ist in den meisten Fällen verloren

Die Polizei weist daraufhin hin, dass es im Regelfall keine Möglichkeit gibt, die überwiesenen Summen zurückzuerhalten. Das gilt insbesondere dann, wenn der Betrag bereits auf einem anderen Konto gutgeschrieben wurde oder dieses Konto bei einer Bank im Ausland geführt wird.

Weiter Infos zum Vorgehend von Anlagebetrügern gibt es im Internet bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Auch die Polizei selbst auf den Seiten der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes entsprechende Tipps und Infos bereit.