Die Polizei untersuchte den Tatort. Foto: dpa/130259+0900

Auf Japans früheren rechtskonservativer Regierungschef Shinzo Abe wird geschossen – sein Zustand ist offenbar kritisch. Die Polizei nimmt einen Tatverdächtigen fest.

Auf Japans früheren rechtskonservativen Regierungschef Shinzo Abe ist während einer Wahlkampfrede auf offener Straße geschossen worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag berichtete, soll der 67-Jährige in einem Zustand eines Herz-Lungen-Stillstands sein. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Er soll zunächst noch bei Bewusstsein gewesen sein. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Abe zusammengebrochen auf der Straße in der alten Kaiserstadt Nara liegt. Er stand während seiner Rede zur Oberhauswahl an diesem Sonntag auf der Straße. Medienberichten zufolge sei plötzlich zweimal von hinten auf ihn geschossen worden.

Blutverschmiertes Hemd

Der Täter sei noch am Tatort von der Polizei wegen versuchten Mordes festgenommen worden, hieß es. Abe habe sich an die Brust gefasst, als er kollabiert sei, sein Hemd sei blutverschmiert gewesen.

Bei dem Schützen soll es einem Medienbericht zufolge um einem Ex-Mitglied der Selbstverteidigungsstreitkräfte des Landes handeln. Das berichtete der japanische Fernsehsender NHK am Freitag unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium. Der 41-Jährige soll mit einer selbstgebastelten Schusswaffe von hinten zwei Schüsse auf Abe abgefeuert haben, als dieser in der Stadt Nara gerade eine Wahlkampfrede hielt.

Der 67-Jährige Shinzo Abe sei im Brustbereich getroffen worden, hieß es. Auf Videoaufnahmen von Reportern sind zwei Schüsse deutlich zu hören. Der am Tatort festgenommene Japaner habe bis 2005 drei Jahre lang der Marine des Landes angehört, berichtete NHK weiter.

Abe hatte Japan vom Dezember 2012 bis September 2020 regiert und war damit der am längsten amtierende Premier des Landes. Abe gehört zu den  Verfechtern einer Revision der pazifistischen Nachkriegsverfassung.