Andrew Martin stellte beim Turnier in Sydney gleich zwei Weltrekorde im Golf ein. Foto: imago

Der eine Golf-Profi überzeugt durch Kraft wie etwa Bryson DeChambeau, der andere durch eine unglaubliche Treffsicherheit wie Andrew Martin. Aber beide haben eine Vorliebe für große Vögel.

Stuttgart - Bryson DeChambeau nennen sie in der Golfszene gerne „Hulk“, weil der 27 Jahre alte Profi aus den USA mit dem Schläger ziemlich kräftig zulangen kann – ohne dass er sich davor aufregt und grün im Gesicht wird. Nun hat der Superheld wieder zugeschlagen. Beim Abschlag auf der sechsten Spielbahn am dritten Tag des PGA-Tour-Turniers in Orlando peitschte der Kraftprotz den Ball über 370 Yards (340 Meter) über einen See direkt Richtung Fahne, anstatt um das nasse Hindernis herumzuspielen, wie es an dem Par-5-Loch vorgesehen ist. Angeblich hat er einen Ball auch schon über 400 Yards weit geschlagen. Respekt.

Was Mister DeChambeau noch nicht gelungen ist: vier Eagles in einer Runde. Also viermal zwei Schläge unter Par zu bleiben. Das war auf großen Touren lediglich sechs Profis vergönnt – Gordon Brand jr. (1986), Willie Wood (1990), Scott McCarron (1995), Mikko Ilonen (2003), Li Haotong (2019) und nun Andrew Martin. Der Australier hat sich mit der Einstellung zweier Weltrekorde den Sieg bei der Players Series in Sydney gesichert. Dem 36-Jährigen gelangen am Schlusstag vier Eagles auf einer Runde und holte einen Rückstand von acht Schlägen auf. Mit drei Eagles in Serie, nur der Finne Toni Hakula hat eine solche Serie hingelegt, sowie einem vierten blieb Andrew Martin zehn unter Par und stürmte an der gesamten Konkurrenz vorbei. Oder besser: Er flog an ihr vorbei mit seinen Eagles, was bekanntlich Adler bedeutet. Ein Albatross (drei unter Par) ist ihm nicht gelungen, dafür aber noch zwei Birdies. Golfprofis freuen sich, wenn sie einen Vogel haben: je größer, je besser.