Präsident Jair Bolsonaro in der Kritik: Im ersten Jahr seiner Amtszeit brannten im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Quadratkilometer Urwald nieder.  Foto: dpa/Eraldo Peres

Die Vernichtung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes hat in den ersten vier Monaten dieses Jahres erneut ein Rekordtempo angenommen. Der ultrarechte Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seiner Umweltpolitik international in der Kritik.

Brasilia - Die Vernichtung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes hat in den ersten vier Monaten dieses Jahres erneut ein Rekordtempo angenommen. Von Januar bis April wurden laut am Freitag veröffentlichten Daten des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) 1202 Quadratkilometer Urwald vernichtet. Das ist ein Anstieg um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und der höchste Wert in den ersten vier Monaten seit Beginn der Datenerfassung 2015.

Der ultrarechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seiner Umweltpolitik international in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, die kommerzielle Ausbeutung von geschützten Amazonas-Gebieten zu befürworten. Bolsonaro ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an. Im ersten Jahr seiner Amtszeit brannten im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Quadratkilometer Urwald nieder. 

Die hohe Zunahme der Abholzung in den ersten vier Monaten ist besonder Besorgnis erregend, weil die Brandsaison am Amazonas mit trockenerem Wetter erst Ende Mai beginnt. Verantwortlich für die Vernichtung des Regenwaldes sind illegale Abholzung, Bergbau und Viehzucht. Bolsonaro will weitere geschützte Gebiete in den Regenwäldern zur wirtschaftlichen Ausbeutung freigeben.