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Trotz der eisigen Temperaturen soll am Sonntag, 25. Februar, in der Kreisliga A, Staffel 1, wieder der Ball rollen. Unsere lokalen Vereine schauen dabei positiv nach vorne.

Bad CannstattDer SV Grün-Weiss Sommerrain, der TSV Mühlhausen und die Spvgg Ost hätten bereits vergangenen Sonntag, eine Woche vor dem Start nach der Winterpause, in der Kreisliga A, Staffel 1, wieder auf Punktejagd gehen sollen. Kälte und Schneefall vermiesten König Fußball aber den Spaß – die Spiele fielen aus. Die drei angesprochenen Vereine (über ihre Veränderungen in der fußballfreien Zeit und ihre Ziele haben wir bereits berichtet) wollen nun am kommenden Sonntag mit den anderen Vereinen aus unserem Verbreitungsgebiet in der Staffel 1 die ersten Punkte 2018 einfahren. Sowohl im Kampf um den Aufstieg als auch im Tabellenkeller geht es noch spannend zu.

Die Rückkehr in die Bezirksliga lautete das Ziel der SG Untertürkheim vor der Saison. Drei Punkte zur Relegation und fünf Zähler zum Tabellenführer bei einer Partie mehr absolviert beträgt der Rückstand der Untertürkheimer. „Von unserem Ziel sind wir nicht abgekommen, es wird bis zum Schluss spannend bleiben und sich mehrere Teams um Platz 1 und 2 streiten“, ist sich SGU-Coach Ismail Gülec, der bereits für ein weiteres Jahr verlängert hat, sicher. Dafür hat man in der Winterpause am Bruckwiesenweg den Grundstein gelegt – zumindest personell. Vom VfB Oberesslingen kamen Mittelfeldspieler Yaset Gilazgi und Stürmer Sami Natnael. Darüber hinaus sieht Gülec Abwehrspieler Moritz Zeh und Mittelfeldakteur Dani Perreira ebenfalls als Neuzugänge an. „Beide waren bis zu einem Jahr verletzt, sind nun wieder fit und sorgen für frische Belebung und Vergrößerung des Kaders.“ Denn Konkurrenzkampf habe es in der Vorrunde so gut wie keinen gegeben. „Der Kader schien zwar groß, doch wir hatten sehr viele Verletzungen.“ Auch wenn in Abwehrspieler Onur Colaklar (SKV Palästina Al Q’uds Stuttgart) ein Akteur den Verein verlassen habe, stünden nun um die 18 Akteure zur Verfügung. Aufgrund der größeren Auswahl hofft der Coach auf eine bessere Einstellung vor allem gegen die vermeintlich schwächeren Teams der Liga. „Da haben wir unnötig Federn gelassen, weil wir oftmals zu lasch zu Werke gegangen sind. Nun muss sich jeder voll reinhängen, um zu spielen, so dass die unnötigen Punktverluste vielleicht ausbleiben.“ Am Sonntag (15 Uhr) empfängt die SGU den MTV Stuttgart II – als Drittletzter eben so ein Team, gegen das die SGU bislang Probleme hatte. Ursprüngliche hätte die Partie beim MTV stattfinden sollen. Da der Platz dort vereist ist, wurde das Heimrecht kurzfristig gedreht.

Viel Bewegung herrschte beim Tabellenfünften VfL Stuttgart in der Fußball-Ruhezeit. In Kosta Baxevanidis (Ermis Metanastis Stuttgart), Sideris Papadopoulos (VfB Obertürkheim), Eren Sonal (Croatia Stuttgart), Vito Gaeta, Sovran Hajdari und Gazmend Hysenaj (alle ASV Botnang), Georg Tsompanidis (SV Grün-Weiss Sommerrain) und Deniz Erkul (Dersimspor Ludwigsburg) haben acht Akteure den VfL verlassen. Innenverteidiger Rudi Hartmann ist indes von Calcio zum VfL zurückgekehrt. Trotz der mächtigen Umwälzungen heißt das Ziel beim VfL weiterhin Aufstieg. „Warum auch nicht?“ sagt Abteilungsleiter Peter Burkert, „wir sind nur sechs Zähler hinter dem Spitzenreiter.“ Darüber hinaus hat die Kader-Diät anscheinend keine Nachteile mit sich gebracht, auch wenn das zu Beginn der Vorbereitung den Anschein hatte. Gegen den Landesligisten N.A.F.I. holte sich der VfL nämlich eine 1:11-Packung ab, gegen den Kreisliga-A-Vertreter Sillenbuch lief es nur unwesentlich besser – der VfL verlor mit 0:9. Doch mittlerweile habe sich die Mannschaft eingespielt und gefestigt. „Manche, die bislang ob des großen Kaders nicht zum Zug kamen, haben sich mächtig reingehängt und gute Leistungen gezeigt.“ Die Folge: Die letzten drei Vorbereitungsspiele gegen Bezirksligisten wurden allesamt gewonnen. Und mit einem Sieg am Sonntag (15 Uhr) im Heimspiel gegen Schlusslicht Spvgg Ost will der VfL auch starten. Doch Vorsicht: Auch die Spvgg hat sich verstärkt. „Wir sind gewarnt und nehmen die Sache ernst.“

„Alles gut, alles top“, bekommt man zu hören, wenn man Trainer Uwe Braun sowohl nach dem bisherigen Saisonverlauf, als auch dem Verlauf der Vorbereitung beim TB Untertürkheim fragt. Der Aufsteiger rangiert im Mittelfeld (Platz 6) der Liga, liegt bereits acht Punkte vom kritischen Relegationsplatz entfernt, ist also „außer Gefahr.“ Letzteres sieht Braun nicht so. „In dieser Liga kann alles ganz schnell gehen, wir brauchen einen guten Start, dann können wir beruhigt nach vorne schauen.“ Und zum Start am Sonntag (15 Uhr) empfängt der Aufsteiger den TSV Mühlhausen – eben jenen Verein, der auf dem Relegationsplatz steht. „Ein Sieg würde uns schon unheimlich weiterbringen.“ Und die Vorzeichen stehen gut: „Alle sind fit und freuen sich auf den Wiederbeginn.“ Für den weiteren Verlauf müssen „wir in manchen Partien mehr ergebnisorientierten anstatt Hurra-Fußball spielen, damit wir auch mal ein 1:0 über Zeit bringen.“ Nicht mehr dabei ist Torjäger Daniel Kaufmann (VfB Obertürkheim), von dem sich die Kicker vom Gehrenwald schon vor Weihnachten (wir berichteten) getrennt haben.

Einen Zähler und einen Rang hinter dem TBU ist der Stuttgarter Sportclub anzutreffen. Aufgrund des „enormen Verletzungspechs“, so Spielertrainer Armend Mehmeti, sei das bisherige Abschneiden sehr zufriedenstellend. Besonders habe dem Coach aber der Teamgeist und die Einstellung gefallen. „Ständig mussten wir viele Akteure ersetzen, doch die Jungs haben nie die Köpfe hängen lassen und stets aufopferungsvoll gekämpft.“ Die Winterpause sollte zur Genesungszeit für die gebeutelten SSC-Akteure werden. Das war nur teilweise der Fall. Denn vor drei Wochen zog sich Keeper Maik Abd El Aziez einen Bandscheibenvorfall zu und die Cannstatter hatten zwischen den Pfosten eine Leere. „Zum Glück sind wir auf Sinisa Boic gestoßen, der sich bereit erklärte, uns zu helfen.“ Der zweite Verlust ist Michael Bodendorfer. Er zog sich einen Kreuzbandriss zu. „Er ist nicht nur mein Co-Trainer, sondern auch ein wichtiger Faktor in unserem Spiel und schwer zu ersetzen.“ Da die Anzahl an Personal beim SSC sowieso gering war, kam es gerade recht, dass in den Studenten Nils Lenko (Mittelfeld) und Noci Riesterer (Verteidiger) sowie Offensivmann Cagdas Korkmaz (VfL Winterbach) drei weitere Spieler zur Mannschaft stießen, die „gut sind und charakterlich zu uns passen“. Vom Saisonziel weicht der Sportclub trotz des bisherigen positiven Verlaufs nicht ab. Weiterhin gelte es, schnellst möglich die Punkte zum Klassenerhalt einzufahren. Drei weitere sollen am Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen den ASV Botnang folgen.

Drei Punkte hinter dem SSC folgt der nächste Aufsteiger, der TSV Uhlbach. Von der Platzierung her sei der Saisonverlauf bislang enttäuschend gewesen, sagt Coach Stefan Walz. Die Gründe: In Ivan Kist und Kapitän Benjamin Nerz hätten zwei wichtige Spieler über weite Strecken gefehlt. Zudem habe der starke Stürmer Martin Krebber aus beruflichen Gründen aufgehört. Doch das Hauptproblem für Walz lag bislang im mangelnden Verhalten vor dem Tor. „Wir hatten in vielen Spielen reichlich Chancen, aber einfach zu viele vergeben. Das hat uns jede Menge Punkte gekostet.“ Ob seine Akteure nun ihr Visier besser justiert haben, weiß der Coach noch nicht. Denn in der Vorbereitung übte sich der TSV gerade Mal 45 Minuten im Toreschießen. „Von den fünf Vorbereitungsspielen sind vier ausgefallen, das fünfte gegen Musberg wurde nach der ersten Hälfte wegen Schneefalls abgebrochen. Aber immerhin haben wir 2:0 geführt“, so Walz. Zumindest aus personeller Sicht scheint es auf dem Götzenberg aufwärts zu gehen. Nerz und Kist sind wieder einsatzfähig und in den beiden Offensivspielern David Heisch (kam im Sommer vom SV Prag, konnte aber noch nicht spielen) und Heimkehrer Patrick Drechsler (studierte in Bayern) haben „wir wieder mehr Alternativen“. Deshalb will Walz mit seinen Uhlbachern „noch drei bis vier Plätze nach vorne“. Am Sonntag um 15 Uhr muss der TSV zum Klassenprimus Zuffenhausen. „Wir freuen uns darauf und wollen etwas holen.“