In mehreren Bundesländern sind am Donnerstag wieder Kundgebungen von Landwirten geplant. Foto: dpa/Armin Weigel

Die Demonstrationen der Landwirte finden den vierten Tag in Folge statt. Auch die Lokführergewerkschaft GDL hat am Donnerstag erneut dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Ein Überblick.

Auch am Donnerstag müssen sich Pendler, Berufstätige und Menschen, die aus andere Gründen auf der Straße unterwegs sind, an mancher Stelle auf Einschränkungen einstellen. Die Landwirte setzen ihre Demonstrationen fort, außerdem streikt die Lokführergewerkschaft GDL weiterhin.

An diesem Donnerstag ist eine Sternfahrt zur PreZero-Arena, der Heimstätte von Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim geplant. Der Präsident des Kreisbauernverbandes Heilbronn-Ludwigsburg, Stefan Kerner, rechnet laut dem SWR mit 1300 bis 1.800 Traktoren, Schleppern und Lastwagen – auch Speditionen werden sich wohl beteiligen. Um 15 Uhr wollen sich die Teilnehmer vor dem Stadion in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) einfinden, um 16.30 Uhr beginnt die Kundgebung.

Große Aktion vor der Arena in Sinsheim

Mit weiteren Protesten ist an diesem Donnerstag in den Kreisen Neckar-Odenwald und Main-Tauber zu rechnen. Die Landwirte konzentrieren sich dabei auf die beiden Bundestraßen. Vom „rollenden Protest“ ist zwischen 6 und 10 Uhr wohl die Strecke zwischen Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Boxberg und Berolzheim (alle Main-Tauber-Kreis) betroffen, wie das Landratsamt dort mitteilt. Daher muss auf der B290 und B292 im morgendlichen Berufsverkehr mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden.

Weitere Proteste in anderen Teilen der Bundesrepublik wurden beispielsweise in Hannover (Niedersachsen) angekündigt. Auch dort ist eine Sternfahrt mit anschließender, zentraler Kundgebung geplant. Besonders rund um den Landtag rechnet die Polizei mit vielen Demonstranten.

Sternfahrt auch in Frankfurt

Der hessische Bauernverband organisiert ebenfalls eine Sternfahrt nach Frankfurt. Die Kundgebung findet auf dem Opernplatz statt. Weil mit Teilnehmer aus dem ganzen Bundesland zu rechnen ist, kann es auch an verschiedenen Stellen zu Blockaden kommen.

Schwerpunkt der Aktionen dürfte am Donnerstag Brandenburg sein. Die zentrale Aktion findet in Cottbus statt: eine Schlepper-Demo zwischen 9 Uhr und 17 Uhr. Ziel ist das neue ICE-Ausbesserungswerks in der Wilhelm-Külz-Straße. Dort wird am Vormittag auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet. Es sind mehr als 20 weitere Aktionen im Norden Deutschlands geplant, viele davon im Havelland.

Die Liste zu den Bauernprotesten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Nur jeder fünfte Zug fährt

Auch auf der Schiene ging in vielen Landesteilen am Donnerstag wieder wenig bis nichts. Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL sorgte für eine starke Beeinträchtigung des Zugverkehrs. „Der Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten im Fern-, Regional- und S- Bahn Verkehr gilt weiterhin“, teilte die Deutsche Bahn mit. Im Fernverkehr ist wie am Mittwoch rund jeder fünfte Zug im Einsatz. Auch im Regionalverkehr gibt es weitreichende Einschränkungen, die regional sehr unterschiedlich ausfallen. Bestreikt wird auch das Unternehmen Transdev, das unter anderem Regionalbahnen im Nordwesten, in Sachsen und in Bayern betreibt.
 
Der Ausstand dauert bis Freitag, 18 Uhr. Im Dezember hatte die Gewerkschaft ihre Mitglieder per Urabstimmung über unbefristete Streiks abstimmen lassen. Rund 97 Prozent der Teilnehmer sprachen sich dafür aus. Seither sind längere Streiks möglich.