Die ausgebesserten Stellen im Gebälk sind Foto:  

Die Arbeiten sind zwar noch nicht abgeschlossen, dennoch wurde jetzt das Baugerüst vor dem Uhlbacher Rathaus entfernt. Die Sanierung des Fachwerks wird erst im nächsten Frühjahr fortgesetzt.

Uhlbach - Seit Oktober vergangenen Jahres war Uhlbachs Wahrzeichen, das über 400 Jahre alte Rathaus, von einem Baugerüst verdeckt. Eigentlich sollte es nach Angaben der Stadtverwaltung noch bis Ende des Jahres stehen. Doch seit wenigen Tagen ist es weg – obwohl die Schreinerarbeiten an der prachtvollen Fachwerkfassade ganz offensichtlich noch nicht abgeschlossen sind. Was ist da los? Wolf Wölfel, der Vorsitzende des Uhlbacher Kulturforums, weiß die Antwort: „Die Sanierung ist aufwendiger als gedacht und nicht bis zum Winter fertigzustellen. Deshalb wurden die Arbeiten unterbrochen. Sie sollen im nächsten Frühjahr fortgesetzt werden, dann wird auch das Gerüst wieder aufgestellt.“ Über diese Lösung ist Wölfel nicht unglücklich – auch wenn das Alte Rathaus nicht in seiner ganzen Pracht erstrahlt. Die markanten grünen Fensterläden zum Beispiel lagern vor dem Gebäude und werden erst im nächsten Jahr angebracht. „Aber es wäre doch schade, wenn die Touristen unser Wahrzeichen gar nicht sehen könnten.“ Das Gerüst werde ja die nächsten Monate nicht benötigt. Der Verein, der das Alte Rathaus mit kulturellen Veranstaltungen belebt, will die Fassade an der Stirnseite noch ein wenig „aufhübschen“ – mit Blumenkästen vor den zwölf Fenstern, deren üppige Bepflanzung jedes Jahr aus der Vereinskasse bezahlt werden.

Wie berichtet, waren ursprünglich nur Malerarbeiten am historischen Gebäude vorgesehen, die ein paar Wochen dauern sollten. Doch als die Experten aufs Baugerüst stiegen und die Fassade aus der Nähe untersuchten, entdeckten sie morsche Stellen im Holzgebälk: Mehrere Bereiche des Fachwerks sind durch Insekten- und Pilzbefall beschädigt, zudem ist stellenweise Nässe eingedrungen. Beschädigte Balken werden deshalb ganz oder stückweise ausgetauscht. An vielen Stellen sind bereits neu eingefügte, helle Holzteile zu sehen. Was noch fehlt, ist der weiße Anstrich des Mauerwerks – und der kann eben nicht bei winterlichen Temperaturen aufgetragen werden.