IG-Metall-Chef Jörg Hofmann tritt am Aktionstag gemeinsam mit viel politischer Prominenz im Berliner Regierungsviertel auf. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die IG Metall ruft für diesen Freitag zum bundesweiten Aktionstag in mehr als 50 Städten auf. Ihr Vorsitzender Jörg Hofmann drängt den Staat zum Handeln – und zu Investitionen in bisher einzigartigem Ausmaß.

Stuttgart - Vor dem bundesweiten Aktionstag der Industriegewerkschaften an diesem Freitag mahnt IG-Metall-Chef Jörg Hofmann: „Wir brauchen einen Ruck in Richtung einer erfolgreichen Transformation.“ Die IG Metall plant Kundgebungen in mehr als 50 Städten – die größte in Stuttgart, wo gut 10 000 Metaller erwartet werden.

Nicht noch mehr allgemeine Zielsetzungen

Hofmann selbst wird mit viel Politprominenz im Berliner Regierungsviertel auftreten. Er verlangt „einen handelnden Staat – im Anschub von Innovationen, bei der Durchsetzung der Mobilitäts- und Energiewende, der Digitalisierung – aber auch in der arbeitsmarktpolitischen Absicherung eines Wandels, der vielerorts keinen Stein auf dem anderen lassen wird“. All diese Themen bräuchten „nicht allgemeine Zielsetzungen, wie wir sie in der Klimapolitik zur Genüge kennen, sondern konkretes Handeln“. 500 Milliarden Euro veranschlagt er bis 2030.

„Keine Entlassung“ heißt nicht „Keine Veränderung“

Vier zentrale Forderungen erhebt die IG Metall: So mahnt sie die Wirtschaft, auf Entlassungen in der Transformation zu verzichten. „Wenn Digitalisierung und Dekarbonisierung weiter eine positive Begleitnote haben sollen, wäre es unerträglich, wenn Menschen um ihren Arbeitsplatz und ihre Perspektive bangen.“ Es brauche ein Sicherheitsversprechen. „Keine Entlassung“ bedeute aber nicht „keine Veränderung“, sondern ein „Fitmachen für die Aufgaben von morgen“.

Neue Regierung soll in der Arbeitsmarktpolitik aktiv werden

Auch die Politik könne vieles leisten, „etwa dass wir endlich für Berufstätige mit Verantwortung für ein Haushaltseinkommen die Chance auf eine zweite Ausbildung haben“. 2028 werde es keine Entwicklung des Verbrennermotors mehr geben. Dann hätten Zehntausende Ingenieure keine Perspektive – zugleich gebe es einen „enormen Bedarf“. Auch müsse die Kurzarbeit entwickelt werden, „um temporäre Unterauslastung nicht durch Entlassungen zu beantworten, sondern durch eine Reduzierung der Arbeitszeit bei gleichzeitiger Qualifizierung“.

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