Feierlich wie beim „Dornröschen“-Finale soll die ganze Benefizgala in diesem Jahr werden. Foto: Stuttgarter Ballett/SB

Die Ballett-Matinee für die Aktion Weihnachten ist immer wieder ein besonderes Ereignis im Stuttgarter Tanzkalender. Der Vorverkauf beginnt an diesem Freitag, 5. November.

Stuttgart - Die Coronapandemie mit ihren Lockdowns war für alle eine schwierige Zeit, aber für das Publikum des Stuttgarter Balletts eine besonders entbehrungsreiche. 19 Monate lang waren die beliebtesten Stücke, nämlich Klassiker und die großbesetzten Stuttgarter Handlungsballette, tabu auf der Bühne im Opernhaus. 19 Monate lang fehlten Romeo und Julia, Onegin und Tatjana, Katharina und Petrucchio, Aurora, ihr Prinz und all die anderen, märchenhaften Figuren.

Jetzt dürfen sie wieder tanzen – auch bei der Matinee, mit der sich die Stars des Stuttgarter Balletts und der Tanznachwuchs aus der John-Cranko-Schule seit vielen Jahren in der Adventszeit für die Aktion Weihnachten unserer Zeitung engagieren. Mit nur einer einzigen Unterbrechung: Im vergangenen Winter war diese traditionelle Benefizgala ein Opfer des harten Lockdowns vor Weihnachten geworden.

Besonders feierlich und klassisch wird die Matinee, die am 5. Dezember mit großer Wahrscheinlichkeit alle Plätze im Opernhaus füllen wird und für die der Vorverkauf an diesem Freitag, 5. November, beginnt, aus mehreren Gründen sein. Da ist vor allem natürlich die Freude darüber, dass auf der Ballettbühne alles wieder möglich ist.

„Dornröschen“ zum Beispiel. Marcia Haydées beliebte Version des Klassikers ist bei der Gala mit dem überraschend besetzten Grand Pas de deux und anderen Szenen aus dem märchenhaften Finale vertreten. Auroras Hochzeit wird da gefeiert, unter den Gästen sind ein geheimnisvoller blauer Vogel, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Rotkäppchen samt Wolf und viele andere, liebevoll kostümierte Märchenfiguren.

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Auch eine Stuttgarter Erstaufführung unterstreicht mit Musik von Sergei Rachmaninow den feierlichen Rahmen der Veranstaltung: Neu ins Repertoire des Stuttgarter Balletts kommt bei der Matinee ein beliebter Pas de deux des russischen Ballettpädagogen Asaf Michailowitsch Messerer; „Spring Waters“ heißt der internationale Gala-Hit aus den späten 1950er Jahren, der mit allerlei Kunststücken die Ballerina fast zu einem olympischen Wurfobjekt macht und ein entsprechend furchtloses und bravouröses Tänzerpaar wie Elisa Badenes und Martí Fernández Paixà erfordert.

Dass das Stuttgarter Ballett so gut durch die für den Kulturbetrieb besonders harte Pandemiezeit gekommen ist, liegt auch am kreativen Potenzial in den Reihen der Kompanie: Die vielen jungen Choreografinnen und Choreografen, die in Stuttgart seit 60 Jahren besondere Förderung erfahren, konnten in ihren neuen Balletten bestens auf die jeweils gültigen Abstands- und Personenregeln reagieren.

„Dies war unsere Rettung während des Lockdowns“, sagte der Chef der Kompanie, Tamas Detrich, jüngst in einem Interview, und der Ballettintendant fügte an: „Wir verfügen über so viele talentierte Choreografen innerhalb der Kompanie, dass wir in der Zeit neun Uraufführungen aus den eigenen Reihen stemmen konnten.“

Wenn getanzt wurde, stand also in den vergangenen 19 Monaten Zeitgenössisches auf dem Plan. Das ist noch ein Grund, warum die Matinee nun vor allem Auszüge aus Klassikern bieten und in vollen Zügen in tänzerischer Virtuosität schwelgen will. In die Vorweihnachtszeit passt das bestens – und auch zum Jubiläum, das kurz zuvor gefeiert wird: Am 1. Dezember wird die von John Cranko 1971 gegründete Ballettschule 50 Jahre alt,was natürlich Anlass für ein großes Fest im Stuttgarter Opernhaus ist.

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Und auch vier Tage später will der Ballettnachwuchs bei der Benefizgala für die Aktion Weihnachten unserer Zeitung ein regelrechtes Tanz-Feuerwerk zünden: Drei Mädchen und ein Junge zeigen einen technisch anspruchsvollen Auszug aus August Bournonvilles „Abdallah“. Auch mit Leonid Lawroskys „Klassischer Symphonie“ zur Musik von Komponist Sergei Prokofiew und anderen klassischen Variationen werden die Schülerinnen und Schüler ihr tänzerisches Können unter Beweis stellen – weihnachtliche Hochstimmung und Vorfreude sind dabei in jedem Fall garantiert.

Hier gibt’s Tickets

Karten
Die Benefiz-Ballettgala findet am Sonntag, 5. Dezember, um 11 Uhr im Stuttgarter Opernhaus statt. Der Vorverkauf beginnt an diesem Freitag, 5. November, 10 Uhr. Karten zum Preis von 8 bis 57 Euro gibt es an der Theaterkasse (Königstraße 1, in der Theaterpassage), telefonisch unter 07 11 / 20 20 90 und im Internet (www.staatstheater-stuttgart.de/Karten).

Benefiz
Alle Beteiligten verzichten auf ihre Gage, der Erlös der Veranstaltung kommt der Aktion Weihnachten zugute. StN