Geld auf Festzinskonten anzulegen, lohnt sich etwas mehr – um die Inflation auszugleichen, reicht es aber bei weitem nicht. Foto: dpa//Mascha Brichta

Die US-Regionalbankenkrise hat den Dax jüngst einbrechen lassen, viele Verbraucher suchen nach einer sicheren Geldanlage. Doch was lohnt sich?

Das Jahr 2023 hatte für Anleger hoffnungsvoll begonnen: Sowohl die Zinsen als auch die Aktienkurse steigen – bis der Dax Anfang der Woche aus Furcht vor einer neuen Bankenkrise wieder fiel. Wir geben einen Überblick über sichere Geldanlagen.

Festgeld

Wer im Internet auf Plattformen wie Check24, Biallo oder Zinspilot die aktuellen Zinsen für Festgeld vergleicht, stößt mittlerweile auf Angebote, die die drei Prozent überschreiten. Für einen Anlagezeitraum von einem Jahr bieten etwa die Wiener Banco do Brasil und die Consumer Finance der Pariser Crédit Agricole für zwei Jahre einen Zins von rund drei Prozent.

Beide sind auch Empfehlungen des Geldportals Finanztip.de, das nur Angebote von Kreditinstituten aufführt, die hohen Anforderungen an Bonität und der EU-weit vorgeschriebenen Einlagensicherung entsprechen.

Die besten Festgeld-Angebote kommen teils nur für Neukunden und teils von Kreditinstituten im Ausland oder solchen, die wenig bekannt sind. Hier sollte man auf die Einlagensicherung achten. In der EU und im Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) erhalten Kunden im Fall einer Bankpleite bis zu 100 000 Euro Entschädigung, aber nicht darüber hinaus.

Anleihen

Anleihen, also börsengehandelte Schuldtitel von Staaten und Unternehmen, werden dank der steigenden Zinsen immer interessanter. Ihr Ertrag hängt von zwei Faktoren ab: Dem Kupon – das ist der Zinssatz, den der Schuldner jährlich zahlt – und dem Preis.

Ein Beispiel: Aktuell sind Bundesschatzanweisungen mit einem Kupon von 2,5 Prozent im Umlauf. Wichtig ist aber auch der Börsenkurs. Liegt er bei 99,5 Prozent des Nennwerts, so heißt das: Wer 99,50 Euro in eine solche Schatzanweisung steckt, bekommt am Ende der zweijährigen Laufzeit 100 Euro zurück. Zu den insgesamt fünf Euro an Zinszahlungen kämen also noch einmal 50 Cent Gewinn hinzu, bei einer Laufzeit von zwei Jahren entspricht das einer Rendite von 2,75 Prozent.

Höhere Renditen als Bundeswertpapiere werfen üblicherweise Schuldtitel von weniger finanzstarken Staaten und von Unternehmen ab. Die Renditen zweijähriger Anleihen von Unternehmen mit der guten Bonitätsnote „A“ liegen im Schnitt über drei Prozent, bei schlechterem Rating – also größerem Risiko – sind höhere Erträge drin.

Allerdings sind bei Unternehmensanleihen Mindestanlagebeträge von 100 000 Euro keine Seltenheit. Eine gezielte Suche nach Papieren mit kleinerer Stückelung ermöglicht der „Anleihen-Finder“ auf der Website der Börse Stuttgart. Wer sich nicht selbst auf die Suche machen will, kann über börsengehandelte Indexfonds (ETFs) und andere Investmentfonds in Anleihen investieren.

Gold

Viele Anleger schätzen Gold als sichere Wertanlage für Krisenzeiten. Wie sich der Preis des Edelmetalls weiter entwickelt, hängt derzeit maßgeblich von der Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve ab. Sollte diese ihre Zinserhöhungen einstellen oder sogar den Rückwärtsgang einlegen, würden auch US-Staatsanleihen an Attraktivität verlieren. Das könnte Gold verstärkten Zulauf von sicherheitsorientierten Investoren bescheren.