Afghanische Frauen versammeln sich zu einer Demonstration, um ihre Rechte unter der Taliban-Herrschaft einzufordern. Foto: dpa/Wali Sabawoon

Schwierige Zeiten stehen für afghanische Sportlerinnen bevor. Denn die Taliban wollen Sport für Frauen und Mädchen zukünftig verbieten – das sei nicht angemessen.

Dubai, Kabul - Für Frauen und Mädchen in Afghanistan soll künftig Sport nicht mehr erlaubt sein. Das berichtete der australische Sender SBS News am Mittwoch nach einem Interview mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Kulturkommission der radikalislamischen Taliban, Ahmadullah Wasik. Bei der Sportausübung, etwa beim Cricket, bestehe die Gefahr, dass das Gesicht oder der Körper von Frauen unbedeckt zu sehen sei. Frauensport sei weder angemessen noch notwendig, argumentierte Wasik. Seine Bemerkungen folgte einen Tag nach der Vorstellung der neuen Taliban-Regierung, in der Hardliner klar dominieren. Zahlreiche afghanische Sportlerinnen sind bereits aus Afghanistan geflohen.

Gleichzeitig gingen in Städten wie Kabul und Herat Proteste gegen die Taliban weiter. Hunderte Afghanen hatten am Dienstag in Kabul den neuen Machthabern getrotzt und gegen den Einfluss Pakistans auf das Land protestiert. Taliban-Kämpfer schossen in die Luft, um die Menge vor der pakistanischen Botschaft zu zerstreuen. Berichten zufolge sollen dabei zwei Menschen getötet worden sein. Auch vor der Kardan-Universität in Kabul kam es zu Auseinandersetzungen zwischen protestierenden Studentinnen und Taliban-Kämpfern.