Alice Weidel will auf dem Parteitag nicht kandidieren. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Wann wählt die AfD ihre Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl? Darüber streitet die Partei am Wochenende. Nun nimmt sich Fraktionschefin Alice Weidel vorläufig aus dem Rennen. Was hat es mit diesem Manöver auf sich?

Dresden - Im Streit um die AfD-Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl nimmt sich Fraktionschefin Alice Weidel vorläufig aus dem Rennen. Unmittelbar vor Beginn des Parteitags am Samstagmorgen teilte Weidel mit, sie stehe auf der Versammlung nicht für eine Kandidatur zur Verfügung. Dies schließt allerdings eine Kandidatur zu einem späteren Zeitpunkt - beispielsweise über ein Mitgliederentscheid - nicht aus.

Offensichtlich ist der Schritt eine Folge aus den innerparteilichen Querelen um das Verfahren zur Wahl der Spitzenkandidaten. Es seien zwei „unterschiedliche Verfahren gegeneinander gesteuert“ worden, teilte Weidel mit. Dadurch sei eine sehr unglückliche Situation entstanden. Die Partei ist sich uneins darüber, ob die Spitzenkandidaten wie üblich auf dem Parteitag gewählt werden oder per Mitgliederentscheid.

Der Bundesvorstand hatte die Mitglieder in der Sache befragt, eine große Mehrheit hatte sich für die Urwahl entschieden. Gleichzeitig beantragen jedoch sieben Landesverbände die Wahl beim Parteitag, der an diesem Wochenende stattfindet. „Dieser widrige Umstand hat mich zum Entschluss gebracht, auf diesem Parteitag nicht für die Spitzenkandidatur zur Verfügung zu stehen“, so Weidel. Das Ergebnis der Mitgliederbefragung könne nicht ignoriert werden. Weidels Schritt kann als klares Votum für eine Urwahl gedeutet werden.